Tarifrunde Einzel- und Versandhandel Streik bei Kaufland vor Feiertag – Beschäftigte kommen in Dillingen zusammen (mit Fotos)
Dillingen · Zu einem weiteren Warnstreik der Beschäftigten des Einzel- und Versandhandels im Saarland kommt es seit dem frühen Mittwochmorgen im Saarland sowie in Trier und Hermeskeil. Dazu hat Verdi aufgerufen.
Kaufland-Mitarbeiter im Saarland legen die Arbeit nieder
Erhebliche Einschränkungen müssen am heutigen Mittwoch, 7. Juni, Kunden bei Kaufland im Saarland hinnehmen. Denn Beschäftigte des Lebensmittelhandels streiken.
An diesen Kaufland-Standorten streiken Beschäftigte
Nach Auskunft von Alex Sauer von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) sollen sich Mitarbeiter aller Standorte im Saarland an dem Ausstand beteiligen. Wie der Gewerkschaftssekretär am Vormittag berichtet, soll darum in Dillingen, Lebach, Neunkirchen, Schmelz und St. Ingbert den gesamten Tag der Service holpern.
Karstadt und Kaufhof im Saarland
Mit Beginn der Frühschicht legten die Angestellten die Arbeit nieder. Grund sind die ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen im Einzel- und Versandhandel. Im Laufe des Tages wollen sich die Beteiligten am Standort in Dillingen treffen.
Verdi: Beteiligung am Warnstreik liegt bei 30 Prozent
Die Beteiligung an dem Warnstreik nach Gewerkschafter-Schätzungen: Rund 30 Prozent der Kaufland-Angestellten sollen einen Tag vor Fronleichnam der Arbeit fernbleiben. Das wirke sich unter anderem an den Kassen aus, wo Kunden mit erheblich längeren Wartezeiten zu rechnen hätten, sagt Sauer. Zudem komme es an Bedientresen zu Einschränkungen. Käufer müssten sich darüber hinaus darauf einstellen, dass Obst- und Gemüseregale nicht in dem Umfang aufgefüllt würden wie gewohnt.
Nicht nur Kaufland im Saarland wird bestreikt. Weitere Märkte in der Region sind betroffen. So komme es bei den beiden in Trier sowie in Hermeskeil zu Ausfällen.
Die Gewerkschafter verlangen einen um 2,50 Euro höheren Stundenlohn. Das entspricht einem Gehaltsplus von bis zu 15 Prozent. Auszubildende sollen pauschal 250 Euro mehr im Monat erhalten.
Außerdem setzt Verdi darauf, dass der neue Tarif eine Laufzeit von einem Jahr haben muss und zudem für jene Betriebe gilt, die bislang ohne Tarif sind. Das trifft unter anderem aufs Warenhaus Globus mit Sitz in St. Wendel zu.
Das bietet die Arbeitgeberseite an
7,5 Prozent mehr Gehalt in drei Stufen lautete zuletzt das Angebot der Arbeitgeber. 13 Euro soll der Mindestlohn in der Branche betragen. Die Laufzeit: zwei Jahre.
Für mehr als 40 000 Beschäftigte würde ein neuer Vertrag im Saarland gelten. Über den beraten Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter am 22. Juni weiter. Verdi lehnt die bisherigen Angebote der Arbeitgeber ab.
Seit Wochen schon Warnstreiks auch bei Ikea mit Polizeieinsatz
Bereits in den vergangenen Wochen war es mehrfach zu ganztägigen Streiks gekommen. Davon war auch Ikea in Saarlouis betroffen. Dabei hatte die Filialleitung zu Beginn der Streikwelle die Polizei gerufen, die letztlich aber wieder abzog.
