Traditionsmarken Allianz zwischen Karlsberg und Warsteiner: Bundeskartellamt gibt grünes Licht

Update | Homburg · Um Kosten zu senken, werden die Homburger Brauerei Karlsberg und die Warsteiner Gruppe aus dem Sauerland in Zukunft zusammen einkaufen. Das Bundeskartellamt hat der Kooperation nun zugestimmt.

Karlsberg und Warsteiner gründen eine gemeinsame Einkaufsgesellschaft
Foto: dpa/Sven Hoppe

Der Karlsberg Getränke Verbund und die Warsteiner Gruppe bündeln ihren Einkauf. Mit der Gründung einer gemeinsamen Einkaufsgesellschaft, wollen die Brauereien ihre Kosten im Rohstoffeinkauf senken. Bislang stand diese Kooperation der Brauereien noch unter Vorbehalt – das Bundeskartellamt hat dem Vorhaben nun aber zugestimmt.

Warsteiner und Karlsberg: Das Bundeskartellamt hat Zusammenarbeit zugestimmt

Der Gründung einer gemeinsamen Einkaufsgesellschaft der Baruereien steht jetzt also nicht mehr im Wege. Das Bundeskartellamt hat für den Bier- und Kaltgetränkemarkt keine wettbewerblichen Bedenken. „Auf allen in Frage kommenden Märkten sind größere Wettbewerber aktiv, die gemeinsamen Marktanteile liegen nicht im problematischen Bereich“, sagt Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes.

Bier-Marken von der Karlberg-Brauerei in Homburg/Saar: Ottweiler, St. Wendel, Trier
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Das sind Biermarken unter dem Dach der Homburger Karlsberg-Brauerei

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Foto: Karlsberg/Thomas Seeber

Anders verhält es sich jedoch mit dem Plan der Brauereien die Gesellschaft auch für andere Getränkehersteller zu öffnen. Sollte das geschehen, müsste das „mit Blick auf das Kartellverbot und auch fusionskontrollrechtlich erneut überprüft werden", teilt Mundt weiter mit.

Brauereien wollen Kosten senken

Hintergrund der Zusammenarbeit der beiden Brauereien sind die immens gestiegenen Kosten im Rohstoffeinkauf. Mitte November hatten sie daher bei beim Bundeskartellamt die Einkaufsgesellschaft angemeldet. Ziel sei es durch den gemeinsamen Einkauf bessere Einkaufs- und Lieferkonditionen zu erzielen – so könnten Kosten reduziert werden. „Von Energiepreissteigerungen bis zu Engpässen bei Verpackungsmaterialien stehen wir branchenweit vor den gleichen Herausforderungen“, sagt Markus Meyer, CEO Deutschland des Karlsberg Getränke Verbunds. Die Einkaufsgesellschaft sei für ihre Mitglieder, Lieferanten und Kunden gleichermaßen von Vorteil.

Andere Getränkehersteller und -abfüller sollen schon bald aufgenommen werden. Für ihre Mitglieder wird die Gesellschaft Rahmenverträge mit Lieferanten verhandeln und die Waren einkaufen. Der Firmensitz der neuen Gesellschaft soll bei Frankfurt am Main liegen.

Der Karlsberg Getränke Verbund und die Warsteiner Gruppe beschäftigen jeweils rund 1100 Mitarbeiter.

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