Angst um Altersversorgung Jungunternehmer kritisieren in Saarbrücken geplante Grundrente

Saarbrücken · Gegen das „Verteilen sozialer Wohltaten mithilfe der Rentenversicherung“ hat sich die wirtschaftspolitische Kommission des Verbandes der Jungen Unternehmer ausgesprochen.

 Junge Leute fürchten um die Sicherung ihrer Rente (Symbolbild).

Junge Leute fürchten um die Sicherung ihrer Rente (Symbolbild).

Foto: dpa/Jens Wolf

Auf ihrer Tagung, die am Freitag in Saarbrücken stattfand, sprach sich der Vorsitzende der wirtschaftspolitischen Kommission, David Lehman, gegen die geplante Grundrente ohne eine Prüfung der Bedürftigkeit aus. Es gehe nicht an, dass an die ältere Generation „immer mehr Kamelle verteilt werden“, sagte der Rheinländer Lehman, „während die Jungen in die Röhre schauen“. Vielmehr müssten die Sozialsysteme „demografiefest gemacht werden, zumal uns die schwerste Zeit noch bevorsteht, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand gehen“. Lehman erinnert daran, „dass der Staat in 25 Jahre fast das Dreifache dessen für die Rente ausgeben muss, was heute bereits die Altersvorsorge der Bevölkerung kostet“. Das seien dann 780 Milliarden Euro pro Jahr.

Die Kommission forderte auf ihrer Tagung in Saarbrücken außerdem, „dass bei der Digitalisierung endlich Gas gegeben wird“. Von einer modernen bürgernahen Verwaltung, wo die wichtigsten Behördengänge von heimischen Computern aus erledigt werden können, „sind wir noch Lichtjahre entfernt“.

 Stella Pazzi und David Lehmann vom Bundesverband Junger Unternehmer trafen sich in Saarbrücken. 

Stella Pazzi und David Lehmann vom Bundesverband Junger Unternehmer trafen sich in Saarbrücken. 

Foto: BeckerBredel

Die saarländische Regionalchefin der Jungen Unternehmer, Stella Pazzi, zeigt sich besorgt über die demografische Entwicklung an der Saar mit der Prognose, dass im Jahr 2035 nur noch 918 000 Menschen im Saarland leben. Heute sind es 990 500. „Hier müssen wir gegensteuern und alles dafür tun, die jungen Leute im Land zu halten“, fordert Pazzi. Eine wichtige Maßnahme könne sein, die Gründung beruflicher Existenzen noch intensiver zu fördern – zum Beispiel mit der Einrichtung einer einzigen Anlaufstelle für jemanden, der diesen Sprung ins kalte Wasser wagt.

Bei den Jungen Unternehmern sind Firmengründer, künftige Unternehmensinhaber, aber auch Leute unter 40 Jahren organisiert, die bereits die Nachfolge in einer Firma angetreten haben. Wer älter ist, findet bei den Familienunternehmern seine verbandspolitische Heimat.

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