Job-Kahlschlag 600 Jobs bei Gusswerke Saarbrücken fallen weg
Saarbrücken · Ein Job-Kahlschlag trifft die Mitarbeiter der Gusswerke Saarbrücken. Die Neunkircher Ferraro Group will mit der Restbelegschaft weitermachen.
Bei den insolventen Gusswerken Saarbrücken verlieren 600 der insgesamt rund 1000 Mitarbeiter ihre Stelle. Das gab Insolvenzverwalter Franz Abel am Mittwochnachmittag auf einer Betriebsversammlung in Saarbrücken bekannt. Die Beschäftigten werden freigestellt und erhalten Geld von der Bundesagentur für Arbeit.
Mit 400 Mitarbeitern soll es bei der früheren Halberg Guss weitergehen. Die Neunkircher Ferraro Group, die ihr Kerngeschäft im Abbruch von Gebäuden und Industrieanlagen hat, steht nach eigenen Angaben als Investor bereit. Das Unternehmen plant, den beim Abriss anfallenden Schrott in der Gießerei weiter zu nutzen und daraus Motorblöcke zu gießen. Der Kaufvertrag ist allerdings noch nicht unterschrieben. Das hänge unter anderem von Zusagen der Kunden der Gießerei ab, sagte Abel. Auslöser für den Jobabbau ist laut Insolvenzverwalter der Rückzug des langjährigen Großkunden General Motors am vergangenen Donnerstag.
Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) wertete die Hiobsbotschaft als „Tiefpunkt aller Mühen um eine Zukunft für die Gusswerke Saarbrücken“, Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sprach von einem „schweren Schlag für das Saarland“. Rehlinger versicherte, alles zu tun, um die, die freigestellt sind, zu unterstützen. Das Ministerium werde mit der Bundesagentur für Arbeit über die Finanzierung zusätzlicher Qualifizierungsmaßnahmen sprechen. Außerdem sieht sie weiterhin „eine Chance, das Werk auf Dauer zu erhalten. Dafür kämpfen wir.“
Für die rund 200 Mitarbeiter, die im Sommer der Aufhebung ihrer Arbeitsverträge zugestimmt hatten, gibt es laut Abel keine Hoffnung mehr auf die damals von der früheren Geschäftsführung zugesagten Abfindungen. „Da gibt es nichts mehr“, sagte der Insolvenzverwalter.