Insolvenz in Eigenverwaltung Richter öffnet für Schröder Schutzschirm

Saarbrücken · Erwartungsgemäß hat der Insolvenzrichter am Saarbrücker Amtsgericht am Montag das so genannte Schutzschirmverfahren für „Schröder Fleischwarenfabrik“ eröffnet. Dem Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung wurde stattgegeben.

 Blick in die Produktion bei Schröder (Archivfoto).

Blick in die Produktion bei Schröder (Archivfoto).

Foto: Becker&Bredel

Als Sachverwalter wurde der Saarbrücker Rechtsanwalt Günter Staab eingesetzt. Sanierungsgeschäftsführer ist – wie ausführlich berichtet – Rechtsanwalt Franz Abel (St. Ingbert). Er hatte mit Geschäftsführer Roman Tschunky am Sonntagabend vor Beginn der Nachtschicht die Belegschaft über das weitere Vorgehen informiert. Der Geschäftsbetrieb läuft normal weiter. Die Lieferanten wurden informiert. Nach Angaben von Betriebsratschefin Dagmar Schoke und Mark Baumeister (Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten NGG) haben 262 der rund 500 Mitarbeiter an der Versammlung teilgenommen. Die Reaktionen reichten von „teilweise geschockt“ bis „zuversichtlich“. Baumeister: „Die Belegschaft hat signalisiert, dass sie bei der Sanierung des Betriebes mitziehen will.“ Abel erntete demnach Applaus für seine Ansprache.

Schoke bestätigte, Gewerkschaft und Betriebsrat seien von Anfang an in die Gespräche zur Restrukturierung des Unternehmens eingebunden worden. Sie und Baumeister werden im Gläubigerausschuss vertreten sein. Dessen erstes Treffen soll noch vor Ostern sein, heißt es. NGG-Chef Baumeister verwies darauf, dass das Traditionsunternehmen Schröder „der einzige Betrieb in der saarländischen Fleischindustrie mit einem frei gewählten Betriebsrat und Tarifbindung ist“. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort