Wenn die Arbeit krank macht Nur jede vierte gemeldete Berufskrankheit im Saarland wird anerkannt – eine Krankheit tritt besonders häufig auf

Saarbrücken · 80 verschiedene Erkrankungen können auf schädliche Einwirkungen im Berufsalltag zurückgeführt werden. Im Saarland wird nur knapp ein Viertel der gemeldeten Fälle anerkannt. Wie eine Berufskrankheit festgestellt wird und wer hierzulande am meisten darunter leidet.

 Schwerhörigkeit zählt zu den häufigsten Berufskrankheiten. Oft sind Bau- und Waldarbeiter davon betroffen. Besteht der Verdacht, dass eine Erkrankung beruflich bedingt ist, muss ein medizinisches Gutachten erstellt werden.

Schwerhörigkeit zählt zu den häufigsten Berufskrankheiten. Oft sind Bau- und Waldarbeiter davon betroffen. Besteht der Verdacht, dass eine Erkrankung beruflich bedingt ist, muss ein medizinisches Gutachten erstellt werden.

Foto: Getty Images/iStockphoto/AlexRaths

Im Saarland wurden im vergangenen Jahr 1098 Fälle auf Verdacht einer Berufskrankheit gemeldet, anerkannt wurden letztlich 257 Fälle. Im Jahr 2019 gab es bundesweit 80 132 sogenannte Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit, anerkannt wurden 18 156 Fälle. Im Jahr 2020 wurden 101 206 Verfahren abgeschlossen. In 37 181 dieser Fälle wurde das Vorliegen einer Berufskrankheit anerkannt, in 5056 Fällen wurde eine Rente gewährt. In weiteren 15 775 Fällen wurde zwar festgestellt, dass die Erkrankung beruflich verursacht ist, dennoch wurde sie aufgrund des strengen Versicherungsrechts nicht im juristischen Sinne als Berufskrankheit anerkannt. 2020 kam es in Deutschland zu 2380 Todesfällen infolge einer Berufskrankheit. Überwiegend waren diese Erkrankungen auf Asbest zurückzuführen.