Arbeitsagentur Mehr Arbeitslose an der Saar – im Bund kaum Veränderung

Saarbrücken/nürnberg · Eine Mischung aus saisonalen und konjunkturellen Faktoren hat die Arbeitslosenzahlen im Saarland nach oben getrieben. Im Juli waren rund 34 100 Frauen und Männer im Land ohne Job, wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Mittwoch in Saarbrücken mitteilte.

 Arbeitsmarkt-Saar-Juli

Arbeitsmarkt-Saar-Juli

Foto: SZ/Steffen, Michael

Das waren 1900 mehr als im Vormonat Juni und 1100 mehr als im Juli 2018.

Die Arbeitslosenquote kletterte im Vergleich zum Juni von sechs auf nun 6,4 Prozent. Die Agentur sprach von einem „saisonüblichen“ Anstieg. Vor allem junge Menschen meldeten sich nach einer Ausbildung arbeitslos. „Daher ist auch insbesondere bei dieser Personengruppe ein deutlicher Anstieg an arbeitslosen Menschen erkennbar“, sagte die Chefin der Regionaldirektion der Bundesagentur, Heidrun Schulz. Die gut ausgebildeten, jüngeren Fachkräfte dürften aber schon bald wieder eine Stelle finden.

Daneben macht sich der Agentur zufolge auch die schwächere Konjunktur am Saar-Arbeitsmarkt bemerkbar, die Nachfrage nach Arbeitskräften sei gesunken. Unter dem Strich meldeten sich in den vergangenen vier Wochen etwa 3700 Frauen und Männer arbeitslos, 1300 mehr als im Vormonat und 500 mehr als im Juli 2018. Offene Stellen waren im Juli 9300 gemeldet. Das waren wiederum 500 weniger als ein Jahr zuvor.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die ein Jahr und länger arbeitslos sind, ist im Saarland zurückgegangen. Im Juli wurden laut Arbeitsagentur rund 10 200 langzeitarbeitslose Menschen gezählt. Das waren 1000 oder 8,7 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor. Rund 2100 Menschen sei es im Jahr 2018 gelungen, aus der Langzeitarbeitslosigkeit eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufzunehmen. 19,3 Prozent hätten ein Beschäftigungsverhältnis in der Zeitarbeitsbranche gefunden. 18,3 Prozent der vormals Langzeitarbeitslosen arbeiteten jetzt im Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen, wie etwa Wach- und Sicherheitsdienste, Hausmeister- oder Reinigungsdienstleister. 14,3 Prozent fanden eine Anstellung im Handel oder in der Kfz-Branche.

Im Bund gestaltet sich der Arbeitsmarkt freundlicher als im Land. Im Juli waren nach Angaben der Bundesagentur in Nürnberg insgesamt 2,275 Millionen Menschen ohne Arbeit. Das seien 59 000 Arbeitslose mehr als im Juni, aber 49 000 weniger als vor einem Jahr, sagte Bundesagentur-Vorstandsmitglied Daniel Terzenbach. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf fünf Prozent. Trotzdem verzeichnete die Bundesagentur damit die niedrigste Juli-Arbeitslosigkeit seit der deutschen Wiedervereinigung, wie ein Behördensprecher betonte.

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