Saarland sucht Ingenieure IHK will mehr Ingenieure für das Saarland

Saarbrücken · (mzt) Im Saarland fehlen in den kommenden Jahren viele Ingenieure. Die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes (IHK) fordert deshalb die Landesregierung auf, die Ausbildung in den technischen Fächern an den Hochschulen zu stärken.

„Trotz steigender Absolventenzahlen in den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen wird die Nachfrage nach Ingenieuren auch in den nächsten fünf Jahren das Angebot im Saarland übersteigen“, sagte IHK-Präsident Hanno Dornseifer.

Pro Jahr liegt im Saarland nach Einschätzung von IHK-Geschäftsführer Carsten Meier die Zahl der fehlenden Ingenieure „im niedrigen dreistelligen Bereich“. Entsprechend dauert es immer länger, bis Unternehmen freie Stellen für solche Fachkräfte besetzt haben. 2018 brauchten Arbeitgeber laut Meier im Durchschnitt 98 Tage, um einen neuen Ingenieur zu finden. Vier Jahre zuvor seien es erst 81 Tage gewesen.

Die Kammer appelliert an die Politik: Das Land müsse Mittel für die Stärkung der Studiengänge bereitstellen, auch über die Landesgrenzen hinaus um Studenten werben und in den Schulen mehr dafür tun, bei Mädchen Interesse für Technik zu wecken. „Das Saarland hat gute Chancen, um ein Land der Techniker und Ingenieure zu werden, wie es die Landesregierung in den industriepolitischen Leitlinien formuliert hat. Voraussetzung ist aber, dass die Hochschulpolitik des Landes noch konsequenter als bisher diesem Anspruch gerecht wird“, sagte Dornseifer. Auslöser für den Vorstoß der Kammer ist das Ergebnis einer Umfrage zum Bedarf an Ingenieuren. Daran beteiligten sich laut IHK 80 Unternehmen, die zusammen rund 40 000 Mitarbeiter beschäftigen. Auf Grundlage der Befragung „rechnen wir insgesamt für das Saarland mit einem Bedarf in der Größenordnung von 1500 Ingenieuren in den nächsten fünf Jahren“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen. Allein rund 1000 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Ingenieure würden in den kommenden fünf Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden und in Rente gehen. „Hinzu kommt der Zusatzbedarf an Ingenieuren, etwa um neue Geschäftsfelder zu erschließen oder die Digitalisierung der Produktionsprozesse voranzutreiben“, sagte Hauptgeschäftsführer Klingen. Die Nachfrage bleibe insbesondere in der Industrie weiterhin hoch. Auch Bauingenieure würden im Saarland verstärkt gebraucht. 

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