Sinkende Produktionszahlen Bosch rechnet mit weiterem Stellenabbau in Homburg

Homburg · Der weltweite Rückgang in der Pkw-Produktion und der Nachfragerückgang beim Diesel machen dem Bosch-Werk in Homburg zu schaffen. Beides führe dazu, dass das Dieselwerk weniger ausgelastet sei als geplant, sagte Unternehmenssprecher Timm Stegentritt am Freitag.

 Der Bosch-Konzern hat diese Woche eine vorläufige Bilanz veröffentlich. Demnach ist 2019 das operative Ergebnis um 44 Prozent auf drei Milliarden Euro gesunken.

Der Bosch-Konzern hat diese Woche eine vorläufige Bilanz veröffentlich. Demnach ist 2019 das operative Ergebnis um 44 Prozent auf drei Milliarden Euro gesunken.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Nach dem Abbau von 400 Stellen im Jahr 2018 und 200 weiteren im vergangenen Jahr wird sich der Abbau in diesem Jahr voraussichtlich fortsetzen, sagte Stegentritt. Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben, stattdessen biete das Unternehmen weiterhin Altersteilzeit und Vorruhestandsregelungen an. Ebenso seien auch 2020 Schließtage vereinbart worden. Zurzeit arbeiten in Homburg 3800 Mitarbeiter.

Der Konzern will in den nächsten Jahren auf alternative Antriebe setzen. Deshalb will Bosch nach eigenen Angaben in diesem Jahr 500 Millionen Euro in die Elektromobilität einschließlich der Brennstoffzelle investieren. Drei wichtige Komponenten für die Brennstoffzelle werden zurzeit in Homburg zur Serienreife gebracht. Allerdings, sagt Stegentritt, werden die neuen Antriebe den Verlust der Arbeitsplätze im Dieselsektor nicht ausgleichen können.

„Die Krise kann nur abgemildert werden, wenn die Politik den Unternehmen Zeit und Fördermittel gibt, um sich umzustellen“, sagt Oliver Luksic, der verkehrspolitische Sprecher der FDP. Gerade Bosch arbeite aktuell vielversprechend an der Brennstoffzelle. „Mit dieser Technologie kann die Branche erfolgreich werden, wenn die Politik es zulässt und technologieoffen wird“, sagte Luksic. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) könne hier ein Zeichen setzen, ob sie wirklich für die Wasserstoffregion Saar einstehe.

Der Bosch-Konzern hatte in dieser Woche seine vorläufige Bilanz veröffentlicht. Demnach ist 2019 das operative Ergebnis um 44 Prozent auf drei Milliarden Euro gesunken. Die Bosch-Gruppe insgesamt erzielte einen Umsatz von 77,9 Milliarden Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort