96 Mitarbeiter betroffen Gießerei Werle in Ottweiler ist zum dritten Mal insolvent

Ottweiler · Die Gießerei Werle in Ottweiler hat erneut Insolvenz angemeldet. Die 96 Mitarbeiter werden zunächst über das Insolvenzgeld abgesichert.

 Die Gießerei Werle ist insolvent. Das Amtsgericht Saarbrücken bestellte Rechtsanwalt Andreas Liebaug vom Dienstleister Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter.

Die Gießerei Werle ist insolvent. Das Amtsgericht Saarbrücken bestellte Rechtsanwalt Andreas Liebaug vom Dienstleister Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter.

Foto: picture alliance / dpa/Sören Stache

Die Gießerei Werle in Ottweiler hat Insolvenz beim Amtsgericht Saarbrücken angemeldet. Das Unternehmen ist damit zum dritten Mal insolvent. Das Amtsgericht bestellte Rechtsanwalt Andreas Liebaug vom Dienstleister Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Der Geschäftsbetrieb läuft nach Angaben von Liebaug unverändert weiter. Die 96 Mitarbeiter werden bis einschließlich August über das Insolvenzgeld abgesichert.

Werle war erst im März 2018 aus der vorherigen Insolvenz heraus übernommen worden, heißt es in einer Mitteilung von Schultze & Braun. Die Gründe für die erneuten Probleme seien eine unzureichende Finanzierung sowie eine Auftragslücke infolge von vielen Produktneuanläufen.

Die neue Geschäftsführung habe seit der Übernahme zwar „sehr viel erreicht“ und etwa 60 neue Kunden gewonnen, allerdings hätten bestehende Altlasten im Zusammenhang mit einer stark renovierungsbedürftigen Betriebsimmobilie die Liquidität so stark belastet, dass nun die Notbremse gezogen werden musste, teilt Andreas Liebaug mit.

Ziel von Liebaug sei es, möglichst alle Arbeitsplätze zu erhalten, lässt Schultze & Braun wissen. Aktuell verschaffe er sich ein Bild über die wirtschaftliche Lage von Werle und prüfe Sanierungsoptionen. Er suche nach „passenden finanzstarken strategischen Investoren“. Außerdem habe er bereits erste Gespräche mit Geschäftsführung, Mitarbeitervertretern, Kunden, Gläubigern und Lieferanten geführt. Sein Eindruck: „Hier ziehen alle an einem Strang, um das Unternehmen erneut zu retten.“ Kunden hätten ihm bereits ihre Unterstützung für den Erhalt der Gießerei signalisiert und durch neue Aufträge untermauert.

Die Gießerei fertigt vor allem Spezialteile in kleinen Serien, darunter Flügelräder, Pumpenteile, Pumpengehäuse, Zahnräder und Zylinderblöcke. Das Unternehmen wurde nach eigenen Angaben in der jetzigen Form im Jahr 2003 gegründet, die Firmengeschichte reicht bis 1937 zurück.

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