IG Metall befürchtet Jobabbau MAT bestätigt Pläne zum Verkauf des Werks in Neunkirchen

Neunkirchen · Der Konzern will die Gießerei abstoßen. Als Käufer wird die Ferraro Gruppe gehandelt. Die IG Metall rechnet mit tiefen Einschnitten und Kündigungen für die Mitarbeiter.

 Derzeit beschäftigt MAT im Neunkircher Stadtteil Wellesweiler noch 420 Mitarbeiter.

Derzeit beschäftigt MAT im Neunkircher Stadtteil Wellesweiler noch 420 Mitarbeiter.

Foto: Ruppenthal

Die MAT Foundry Group sucht nach einem Käufer für ihre Gießerei in Neunkirchen. Der Zulieferer bestätigte am Mittwoch entsprechende Pläne zu einem möglichen Verkauf an die ebenfalls in der Hüttenstadt angesiedelte Ferraro Guppe. Zuvor hatte bereits die Gewerkschaft IG Metall über das Vorhaben informiert (wir berichteten).

Als Gründe führt MAT die Krise der Automobilbranche, weltweite Überkapazitäten bei den Gießereien sowie eine generell schwierige Marktsituation an. Diese habe die Preise zuletzt stark nach unten getrieben. In der Corona-Krise habe sich die Lage verschärft, „sodass sich die Wettbewerbsfähigkeit und die Ertragssituation des Standortes weiter deutlich verschlechtert hat“. In den vergangenen Jahren habe man „trotz erheblicher Verluste“ in den Standort investiert, nun zeige sich sich aber, „dass ein bloßer Ausgleich der durch die Gesellschaft erzielten Verluste keine zukunftsfähige Lösung ist“.

Um den Standort wieder profitabel zu machen, sei es nötig, „einen Partner einzubinden, dessen Kerngeschäft Synergien ermöglicht um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu sichern“, so MAT. „Nach Überzeugung der Geschäftsleitung bringt die Ferraro Gruppe die dafür erforderlichen Voraussetzungen mit.“ Ferraro war auf SZ-Anfrage zu keiner Stellungnahme bereit, gegenüber dem SR soll das Unternehmen die Kaufpläne allerdings bereits bestätigt haben.

MAT ist nach eigenen Angaben auf Betriebsrat und IG Metall „zugegangen“, um „eine tragfähige Lösung“ zu finden. Inwieweit diese die von der Gewerkschaft befürchteten Einschnitte und Stellenstreichungen beinhaltet, kommentierte der Konzern nicht. Laut IG Metall seien die Beschäftigten am Dienstag aufgeordert worden, auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld zu verzichten, Kürzungen bei der Arbeitszeit zu akzeptieren sowie unbezahlte Überstunden zu leisten. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht ausgeschlossen worden. Derzeit beschäftigt MAT noch 420 Mitarbeiter in Neunkirchen.

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