Gasumlage „für viele Menschen wohl bitter“ Energieverband VEW Saar sorgt sich weniger vor diesem Winter – aber mehr vor dem danach
Saarbrücken · Was hält der Energieverband VEW Saar von der Gasumlage – und von den Folgen für ihre Kundinnen und Kunden?
Ab dem 1. Oktober gilt die Gasumlage, die Großimporteure bei erhöhten Beschaffungskosten entlasten sollen; alle Gaskunden sollen zusätzlich 2,4 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Klaus Blug, Geschäftsführer des Verbandes der Energie- und Wasserwirtschaft des Saarlandes VEW Saar mit 64 Mitgliedern, darunter Energis, Energie SaarLorLux und viele Stadtwerke, begrüßt die Umlage. Sie „stütze die Gasimporteure, damit nicht die komplette Gas-Infrastruktur insbesondere vor dem Winter zusammenbricht und wir dann gar kein Gas haben“.
Allerdings: Die steigenden Kosten für die Gaskunden „werden für viele Menschen wohl bitter“, sagt er und fordert, dass die Politik mehr unternimmt. Sie müsse auch an jene denken, „die das möglicherweise nicht zahlen können“. Die müssten unterstützt werden, „etwa über Bürgergeld, Heizgeld oder Rettungsschirmpakete. Da muss von der Bundesregierung etwas kommen.“ Deswegen fordere der Bundesverband BDEW, die Mehrwertsteuer auf Gas und Strom befristet von 19 auf sieben Prozent zu senken, ähnlich wie in der Gastronomie auf Speisen. „In unserer Situation ist Energie ein Mittel der Daseinsvorsorge.“
Etwas mehr zeitlicher Vorlauf bei der Verkündung Mitte August und dem Inkrafttreten der Umlage am 1. Oktober wäre besser gewesen, sagt Blug; denn Energieversorger müssten eine Information wie die Umlage meist zwischen vier und sechs Wochen vorher bei den Kunden brieflich ankündigen. Bei einer Frist von sechs Wochen wäre es für einige schon knapp, so dass sie die Umlage nicht rechtzeitig weitergeben könnten, sie aber schon an ihre Vorlieferanten zahlen müssten.
Vor dem kommenden Winter sorgt sich Blug weniger als vor dem übernächsten. „Wir haben in Deutschland jetzt 77 Prozent Füllstand in den Speichern, es kommt Gas aus Norwegen, aus Belgien, aus der Niederlande. Dieser Winter wird womöglich noch gehen – aber wir müssen schon an den danach denken.“