EZB-Nachfolge Ein Franzose, der sich auch als Saarländer fühlt

Wallerfangen · François Villeroy de Galhau sagt selbst, zwar zu 100 Prozent Franzose zu sein, sich aber als Saarländer zu fühlen. Er ist in der Region exzellent vernetzt, pflegt regelmäßige Kontakte zu Politik wie Wirtschaft.

Trotz ständiger Präsenz in Paris informiert er sich nach eigenen Worten regelmäßig über Entwicklungen im Saarland und seinem Heimatort Wallerfangen aus der Saarbrücker Zeitung. Als Saarlandbotschafter setzt er sich ehrenamtlich auf internationaler Ebene dafür ein, das Saarland als innovativen Standort zu präsentieren.

Seiner Überzeugung nach „ist die Frankreich-Strategie der Landesregierung für uns Saarländer eine große Chance. Das Saarland kann für viele kleine und mittelgroße französische Unternehmen als Tor zum deutschen Markt dienen“, sagte Villeroy de Galhau in einem großen Interview mit der Saarbrücker Zeitung vom 18. Dezember 2017.  Als einige der Vorteile dieser Region sieht er die schnelle Zugverbindung zwischen Paris und Saarbrücken an, aber auch das Deutsch-Französische Gymnasium. Selbst in der EZB-Zentrale würden die Vorteile der Zweisprachigkeit diskutiert. Villeroy de Galhau verweist hier auf Gespräche mit seinem Vorstandskollegen Yves Mersch aus Luxemburg, aber auch auf Unterredungen mit Jean-Claude Juncker: „Für uns ist Europa ein ganz normales Ziel. Die Herausforderung besteht darin, die Vorteile möglichst vielen zu erzählen.“ Womit Villeroy de Galhau einen Wunsch verbindet: „Ich würde mir wünschen, dass sich Staatspräsident Macron und Bundeskanzlerin Merkel eines Tages in Saarbrücken treffen. Hier ist es etwas leichter, das jeweils andere Land zu verstehen.“

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