Probleme mit der Belieferung von Halbleitern Ford-Werk Saarlouis bleibt bis Ende November in Kurzarbeit

Saarlouis · Das Ford-Werk in Saarlouis bleibt weiter in Kurzarbeit. Das bestätigt der Betriebsrat auf Nachfrage der SZ. Bis Ende November könnten nur an drei Tagen in der Woche Autos gebaut werden. Wie ernst die Lage ist.

 Das Luftbild zeigt die Ford-Werke GmbH in Saarlouis.

Das Luftbild zeigt die Ford-Werke GmbH in Saarlouis.

Foto: Axel Häsler

Nach Informationen der SZ soll der Betriebsratsvorsitzende Markus Thal die Beschäftigten über die Verlängerung der Kurzarbeit bis Ende November informiert haben.

Grund für die Kurzarbeit sind die weiter anhaltenden Probleme mit der Belieferung von Halbleitern zum Einbau in verschiedene Module in den Fahrzeugen. Gerade der in Saarlouis produzierte Focus benötigt viele Halbleiter.

In der Mitteilung des Betriebsrats heißt es dazu: „Nahezu täglich gibt es Meldungen über weitere Lieferengpässe, nicht nur im Automobilbau. Eine grundlegende Verbesserung dieser Situation bzw. eine Normalisierung, ist erstmal nicht in Sicht. Der Bedarf an entsprechenden Microchips steigt rasant, während das Angebot der immer noch wenigen Hersteller sich nicht wesentlich erhöht hat. Besondere Einflüsse, wie beispielsweise der Lockdown in Malaysia, verschärften diese Situation nochmal zusätzlich.“

„Die Situation ist für die Mitarbeiter natürlich nicht erfreulich“, so Markus Thal.

Was ist für den Dezember geplant?

„In der Woche vom 29. November bis 3. Dezember 2021 soll die Tagesrate auf 900 Pkw/Tag abgesenkt werden, um so das vorgesehene Focus Facelift und die rechtzeitige Markteinführung in jedem Fall sicherzustellen“, heißt es in der Mitteilung des Betriebsrats weiter. „Die weitere Entwicklung für die letzten beiden Produktionswochen im Dezember ist noch unklar.“

Von diesem Problem ist die gesamte Autoindustrie in Europa betroffen. Dabei hat es Ford in Köln jedoch besonders heftig erwischt. Dort ruht die gesamte Produktion schon seit Mitte August. Ein Ende ist aus heutiger Sicht nicht abzusehen. Ford ist nach Angaben des Saarlouiser Betriebsrates weltweit an allen Standorten betroffen.

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