Bilanzbericht der Unternehmensgruppe Zweistelliges Plus: Automatisierungstechniker Festo fährt Rekordumsatz ein

St. Ingbert/Neunkirchen/Esslingen · Trotz schwierigen Umfelds weltweiter Krisen und wirtschaftlichen Umbaus hat die Unternehmensgruppe Festo im Vorjahr den höchsten Umsatz der Firmengeschichte erbracht. Der Konzern mit Schwerpunkt Steuerungs- und Automatisierungstechnik legte die Zahlen jetzt vor. Er ist auch in Neunkirchen und St. Ingbert vertreten.

 Festo steigert nach eigenen Angaben den Umsatz.

Festo steigert nach eigenen Angaben den Umsatz.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Der Krieg in der Ukraine und damit die weltpolitischen Turbulenzen haben sich nicht auf das Geschäft bei Festo negativ ausgewirkt. So zumindest noch nicht fürs erste Quartal. Das meldet die Unternehmensgruppe bei ihrer Vorlage ihres Berichts fürs Geschäftsjahr 2021. Demnach verzeichne die auf Steuerungs- und Automatisierungstechnik spezialisierte Unternehmensgruppe „im ersten Quartal 2022 weiterhin einen zweistelligen Rekord bei Umsatz und Auftragseingang“. Allerdings lässt der Bericht offen, wie es sich weiterentwickelt. Zahlen für „abschließende Aussagen“ zum zweiten Quartal dieses Jahres sollen demnach noch nicht vorliegen.

Um aber auch hier gegen etwaige Schwankungen gerade bei Lieferketten im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine gewappnet zu sein, baue Festo Alternativen auf, um sich von „kritischen Märkten zu entkoppeln“. Es sei indes jetzt schon klar, dass 2022 ein „weiteres sehr herausforderndes Jahr“ werde“, heißt es in dem am Montag, 30. Mai, veröffentlichten Bericht.

Unternehmen: zweistelliges Umsatz-Plus bei Festo im Jahr 2021

Unterdessen verweist die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz im baden-württembergischen Esslingen auf die Vorjahresbilanz. Sie weise den „höchsten Umsatz ihrer Geschichte“ hin. Demnach belaufe sich dieser auf ein zweistelliges Plus von rund 18 Prozent. Er habe damit bei 3,36 Milliarden Euro gelegen. 2020 sollen es 2,84 Milliarden gewesen sein. Trotz des Drucks des industriellen Umbaus (Transformation) sei dies Festo geglückt. 2020 hatte das Unternehmen 7,5 Prozent Umsatz eingebüßt.

Nach eigenen Angaben der Leitungsspitze seien die Beschäftigtenzahlen konstant geblieben. So sollen allein in Deutschland rund 8600 Menschen bei Festo arbeiten. Im Ausland kämen nochmals 12 100 hinzu. Weltweit hat Festo an die 250 Standorte.

Standorte im Saarland: Neunkirchen und St. Ingbert

Auch im Saarland hat der Konzern zwei Standorte: in Neunkirchen-Wiebelskirchen und St. Ingbert-Rohrbach mit zuletzt etwa 2700 Mitarbeitern. Im Januar hatte der Betriebsrat sich zu einem befürchteten Stellenabbau im Saarland geäußert. Demzufolge fielen sowohl im Saarland als auch am Hauptsitz massiv Ausbildungsplätze weg. Martin Roth, Betriebsratschef in Rohrbach und Wiebelskirchen, nannte damals „17 Azubis für einen Standort mit rund 2700 Beschäftigten“ . Das sei zu wenig. Er forderte daraufhin eine Erhöhung – auch wegen des demografischen Wandels. So liege das Durchschnittsalter der Belegschaft im Saarland bei 47 Jahren.

Unterdessen kündigt Festo in der Jahresbilanz „massive Investitionen“ in die Halbleiter- und Elektronikindustrie an. Außerdem stehe die Digitalisierung im Fokus. Gleiches gelte für Pharma- und Nahrungsmittelindustrie. Der Forschungsanteil bei den Investitionen habe zuletzt bei sieben Prozent gelegen. Bis Ende 2023 wolle Festo klimaneutral produzieren, laute das selbstgesteckte Ziel. Zurzeit präsentiert sich die Gruppe auf der Hannover-Messe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort