„Equal Pay Day“ an diesem Mittwoch Saarländerinnen verdienen weniger

Saarbrücken · Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen ist im Saarland besonders groß.

Equal Pay Day: Gender Pay Gap im Saarland größer als im Bundesdurchschnitt
Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Frauen haben im Saarland im vergangenen Jahr rund 20 Prozent weniger verdient als Männer. Wie das Statistische Landesamt anlässlich des „Equal Pay Day“ an diesem Mittwoch mitteilte, betrug der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Saarländerinnen 17,12 Euro, der von Saarländern 21,51 Euro. Damit fällt das geschlechtsspezifische Lohngefälle hierzulande höher aus als im Bundesdurchschnitt. Im Bund lag der Unterschied bei 18 Prozent und hat sich damit gegenüber 2019 um ein Prozentpunkt leicht verbessert.

Ob das Prinzip gleicher Lohn für gleiche Arbeit umgesetzt wird, müsse verbindlich überprüft werden, fordert Grünen-Landeschefin Tina Schöpfer. Damit Frauen, die wissen, dass sie weniger verdienen als ihre männliche Kollegen, ihre Rechte vor Gericht nicht individuell durchsetzen müssen, „braucht es jetzt dringend ein Verbandsklagerecht in Verbindung mit einem Gruppenverfahren, sodass Verbände und Gewerkschaften die Betroffenen bei struktureller Entgeltdiskriminierung effektiv unterstützen können“, sagt Schöpfer.

Die Vorsitzende der Frauen Union Saar, Anja Wagner-Scheidt, sieht neben einer stärkeren Tarifbindung vor allem Verbesserungsbedarf beim Frauenanteil in Führungsetagen. „Dazu sollte auch ein Mutterschutz und Elternzeit für Vorstände eingeführt werden. Was Mini-Jobs betrifft, in denen viele Frauen arbeiten, so müssen die Sonderregelungen für auf Dauer angelegte Mini-Jobs überarbeitet werden“, so Wagner-Scheidt.

Beatrice Zeiger, Geschäftsführerin der Arbeitskammer des Saarlandes fordert eine Aufwertung frauendominierter Berufe etwa in der Pflege. Hier bedürfe es langfristiger Verbesserungen – „nicht zuletzt, um dem Personalmangel in den personenbezogenen Dienstleistungen in der alternden Gesellschaft auf Dauer vorzubeugen“.

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