Diskussion zum Ausbau Neue Zugverbindungen nach Frankreich geplant

Saarbrücken · Das Saarland, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und die französische Region Grand Est planen neue Zugverbindungen zwischen Frankreich und Deutschland. Gemeinsam bereiten die Länder nach eigenen Angaben erstmals eine europaweite Ausschreibung im Nahverkehr auf der Schiene vor.

Die Grundverträge für die Strecken sind bereits geschlossen, bis Ende 2024 soll ein gemeinsames grenzüberschreitendes Nahverkehrsangebot starten. Das Konzept wurde am Mittwoch beim Forum in der Arbeitskammer in Saarbrücken diskutiert. „Der Verkehrsdruck ist enorm. Deshalb brauchen wir innovative Mobilitätskonzepte in der Großregion“, sagte Kammer-Hauptgeschäftsführer Thomas Ott.

Die Pläne sehen unter anderem vor, dass die Verbindungen zwischen Straßburg, Metz und Saarbrücken ausgebaut werden. So sollen etwa Züge im Ein-Stunden-Takt von Saarbrücken nach Straßburg beziehungsweise im Zwei-Stunden-Takt nach Metz fahren. Für das Streckennetz sollen neue Züge angeschafft werden. Insgesamt erhofft man sich eine bessere Anbindung der Großregion mit ihren rund 280 000 Grenzpendlern, wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten und eine verstärkte europäische Integration.

Die Chancen dafür stehen derzeit gut. Der Bund stellt bis 2031 zusätzlich rund 5,25 Milliarden Euro für neue Bus- und Zugverbindungen zur Verfügung. Und auch Fördermittel der EU sollen genutzt werden. „In letzter Zeit tut sich zweifelsfrei etwas. Geld steht zur Verfügung. Es muss jetzt nur noch richtig ausgegeben werden“, sagte Michael Hinsberger, Mitglied im Landesvorstand des Verkehrsclubs Deutschland. Adam Schmitt (Grüne), ehemals Stadtrat und ehrenamtlicher Beigeordneter in St. Ingbert, gab sich dagegen zurückhaltender. Bisher sei zwar viel besprochen, aber wenig umgesetzt worden, sagte Schmitt. „Ich glaube die Dinge nur noch, wenn sie vollzogen sind und funktionieren.“

Evelyne Isinger, Conseillère Régionale (Regionalrätin) der Region Grand Est nannte das Vorhaben für einen gemeinsamen grenzüberschreitenden Nahverkehr ein „ehrgeiziges Projekt“, das es so noch nie gegeben habe. Es bedürfe weiterer Linien innerhalb der Länder und auch neuer grenzüberschreitender Verbindungen. Astrid Klug (SPD), Leiterin der Abteilung Verkehr im saarländischen Wirtschaftsministerium, beschrieb den Aufbau grenzüberschreitender Verkehre als langwierig und kompliziert. „Die Konzepte müssen weiter ausgearbeitet werden“. Man rede aber nicht nur darüber, sondern habe den Kooperationsvertrag bereits geschlossen. Einig ist man sich auf französischer wie deutscher Seite auch darin, dass das Zusammenwachsen und der Ausbau des Nahverkehrs nicht zu Lasten der Beschäftigten wirken soll.

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