Bewerbung als Modellregion Saarland will Wasserstoff vorantreiben

Saarbrücken · Das Saarland hat sich um eine Förderung als Wasserstoff-Modellregion beworben. Das Vorhaben hatte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) bereits am Rande der Internationalen Automobilmesse in Frankfurt angekündigt (wir berichteten).

  Am Kraftwerk Fenne soll Wasserstoff produziert werden. Die Steag ist einer der Partner für das „HyExpert“-Programm.

Am Kraftwerk Fenne soll Wasserstoff produziert werden. Die Steag ist einer der Partner für das „HyExpert“-Programm.

Foto: Robby Lorenz

Nun sei der Antrag für das Programm „HyExperts“ beim Bundesministerium für Verkehr- und digitale Infrastruktur eingereicht worden, teilt das hiesige Ministerium mit.

Konkret hat sich das Ministerium nach eigenen Angaben um 200 000 Euro für externe Unterstützung und 30 000 Euro für Sachkosten wie einen Abschlusskongress beworben. Die Gewinner werden Anfang 2020 von einer Jury gekürt.

Wie aus der Mitteilung hervorgeht, haben sich im Vorfeld bereits 23 Partner zusammengefunden, die bereits erste Erfahrungen mit Wasserstoff und Brennstoffzellen gesammelt haben. Dazu gehört etwa Steag mit dem HydroHub Fenne. Die Idee des Projekts in Fenne ist, überschüssigen Wind- und Sonnenstrom in einer Elektrolyse einzusetzen, um Wasserstoff herzustellen. Die Anlage soll ab 2021 gebaut werden (wir berichteten). Die Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis wollen auf ihrem Betriebsgelände einen Wasserstofftank installieren und zu gegebener Zeit die Nutzung des Wasserstoffs aus Fenne prüfen. Außerdem soll die Beschaffung eines Wasserstoffbusses analysiert werden. Ein weiterer Partner ist die Saarbahn GmbH, die sich mit Wasserstoffzügen beteiligen will. Bosch und Schaeffler wollen Wasserstoff-betriebene Fahrzeuge anschaffen, sobald es in Homburg eine H2-Tankstelle gibt. Eine solche soll auf dem Gelände der Stadtwerke errichtet werden, die ebenfalls einer der Partner ist, genau wie die Stadt Homburg.

„Wir sehen sowohl aus ökologischen als auch ökonomischem Blickwinkel großes Potenzial in einem Ausbau der Wasserstoffwirtschaft im Saarland“, sagt Rehlinger. Wenn die entsprechenden Fördergelder zur Anschubfinanzierung ins Saarland kommen würden, könnten dadurch Arbeitsplätze gesichert werden, sagt die Ministerin.

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