Sanierung der Gießerei Stellenabbau bei den Gusswerken Saarbrücken

Saarbrücken · Schon bei der Übernahme von der Prevent-Gruppe vor einem halben Jahr hatten die neuen Eigentümer der Gusswerke Saarbrücken – früher Halberg Guss – einen Stellenabbau angekündigt. Jetzt gibt es erste konkrete Zahlen.

 Die Gusswerke Saarbrücken sind seit Jahren ein Sanierungsfall.

Die Gusswerke Saarbrücken sind seit Jahren ein Sanierungsfall.

Foto: BeckerBredel

Etwa 200 der insgesamt rund 1200 Arbeitsplätze sollen wegfallen, so die Gewerkschaft IG Metall am Wochenende. Darüber verständigten sich demnach die Unternehmensführung und der Betriebsrat.

Der Arbeitsplatzabbau soll über ein Freiwilligenprogramm und daher sozialverträglich ablaufen. Das Unternehmen wolle einem Teil der Belegschaft Details dazu am Dienstag vorstellen. Wer sich an dem Programm beteiligt, soll eine Abfindung erhalten. Angesprochen würden zum einen Grenzgänger aus Frankreich, die rentennah sind, erläutert Thorsten Dellmann, der zweite Bevollmächtigte der IG Metall Saarbrücken. Daneben könnten Beschäftigte mit Wohnort Deutschland in eine Transfergesellschaft wechseln und dabei auch eine Abfindung erhalten. Offen ist, was geschieht, wenn weniger als 200 Beschäftigte das Angebot annehmen. Dann stehen vermutlich betriebsbedingte Kündigungen an.

Patrick Selzer, erster Bevollmächtigter der IG Metall Saarbrücken, bewertet die Stellenabbaupläne als schmerzhaften Schritt, hofft aber, dass damit die Chance auf eine langfristige „positive Fortführung des Unternehmens“ steigt. Die Gusswerke hätten leider nicht mehr „das Produktionsvolumen, das sie noch vor zwei Jahren hatten“. Gründe dafür sind die Diesel-Krise, mangelnde, langfristige Zusagen für die Abrufe von Motorblöcken durch den Kunden VW, die schwierige Zeit unter dem Vorbesitzer Prevent und die allgemeine abflauende Nachfrage nach Autos. Selzer hofft, dass die Auftragslage so gut und sicher ist, dass die Jobs der nach dem Stellenabbau verbleibenden 1000 Mitarbeiter dauerhaft erhalten bleiben.

Frank Günther, Chef der Avir Guss Holding, der Muttergesellschaft der Gusswerke, war am Wochenende nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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