Juli-Statistik der Arbeitsagentur Trotz zahlreicher offener Stellen – darum steigen auch im Saarland die Arbeitslosenzahlen

Saarbrücken/Nürnberg · Obwohl die Arbeitsagentur einen robusten Arbeitsmarkt meldet, sind mehr Menschen auf Jobsuche. Dabei gibt es zudem zahlreiche unbesetzte Stellen. Die aktuellen Angaben für Juli.

 Mehr Menschen waren im Juli auf der Suche nach einem Job.

Mehr Menschen waren im Juli auf der Suche nach einem Job.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Die Arbeitslosigkeit im Saarland ist im Juli den zweiten Monat in Folge leicht gestiegen. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag, 29. Juli, mitteilte, waren im Juli 33 000 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, das waren 1400 oder 4,4 Prozent mehr als im Juni. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2700 Arbeitslose weniger gezählt (minus 7,6 Prozent).

Die Arbeitslosenquote lag im Juli bei 6,3 Prozent. Vor vier Wochen betrug sie 6,0 Prozent und vor einem Jahr 6,7 Prozent. Der Anstieg geht nach Angaben der Bundesagentur vor allem auf die seit Juni laufende Erfassung der aus der Ukraine geflüchteten Menschen und auf das Ausbildungsende junger Menschen zurück, die nicht nahtlos in eine Beschäftigung übernommen wurden. Stichtag der Erhebung war der 12. Juli.

So sehen die Arbeitslosenzahlen in Deutschland aus

Auf dem gesamtdeutschen Arbeitsmarkt sind die Folgen des Ukraine-Krieges kaum spürbar - mit einer Ausnahme: Mehr und mehr Flüchtlinge werden in der Statistik erfasst – und treiben so die Arbeitslosenquote leicht nach oben.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juli um 107 000 auf 2,47 Millionen gestiegen. Im Vergleich zum Juli 2021 sank die Zahl der Arbeitslosen um 120 000. Die Arbeitslosenquote betrug 5,4 Prozent, 0,2 Punkte mehr als im Juni.

„Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im Juli kräftiger zugenommen als jahreszeitlich üblich“, sagte Daniel Terzenbach, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit. Dies liege an den ukrainischen Geflüchteten, die zunächst als Asylbewerber eingestuft waren, nun aber in der Grundsicherung erfasst und damit in der Arbeitslosenstatistik auftauchen. „Insgesamt ist der Arbeitsmarkt trotz aller Belastungen und Unsicherheiten weiterhin stabil“, sagte Terzenbach.

Kurzarbeit ist weiter rückläufig

Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit war zuletzt weiter rückläufig, wie die Bundesagentur zudem mitteilte. Belastbare Daten liegen bis Mai vor. Zu dieser Zeit waren 328 000 Menschen in Deutschland in Kurzarbeit. Die Bundesagentur ist immer noch mit mehr als 2000 Mitarbeitern dabei, die Kurzarbeitsspitzen aus den Lockdown-Phasen der Corona-Pandemie abzuarbeiten. In der Spitze waren fast sechs Millionen Menschen in Deutschland in Kurzarbeit.

Die Chancen, einen Job zu bekommen, sind immer noch hoch. Laut Bundesagentur waren im Juli 881 000 offene Stellen gemeldet. Das sind 136 000 mehr als vor einem Jahr.

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