Ohne Vorbedingungen Arbeitgeberverbände wollen rasche Verhandlungen mit IG Metall

Saarbrücken · Die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie wollen auf den Vorschlag der Gewerkschaft IG Metall eingehen und möglichst schnell in Verhandlungen eintreten. Auch der Verband der Metall- und Elektroindustrie Saar (ME Saar) will, gemeinsam mit Arbeitgeberverbänden in Rheinland-Pfalz und Hessen, der IG Metall Bezirksleitung Mitte, zeitnah Terminvorschläge für die Aufnahme von Tarifverhandlungen unterbreiten.

„Wir stimmen mit der IG Metall überein, dass angesichts der Konjunkturkrise und des Strukturwandels der Fokus auf der Zukunftssicherung der Unternehmen und der Beschäftigungssicherung liegen muss. Deshalb ist es richtig, wenn die IG Metall auf die sonst üblichen Rituale in Tarifauseinandersetzungen verzichtet“, sagte Oswald Bubel, Präsident von ME Saar am Donnerstag. Allerdings dürfe die Gewerkschaft diese Bereitschaft nicht an überzogene oder unerfüllbare Erwartungen knüpfen. So könnten Arbeitgeberverbände etwa keine verbindlichen Zusagen machen, die den Betrieben Maßnahmen zum Personalabbau oder Standortschließungen untersagen, hieß es seitens ME Saar.

Die IG Metall hatte vergangene Woche schnelle Verhandlungen über „Zukunfts-Tarifverträge“ in der Metall- und Elektroindustrie mit rund vier Millionen Beschäftigten ohne eine konkrete Lohnforderung angeboten. Dieses Entgegenkommen knüpft die IG Metall an ein Moratorium (Stillhalteabkommen), mit dem sich Arbeitgeber verpflichten sollen, keine einseitigen Maßnahmen zum Personalabbau, zu Ausgliederungen, zur Verlagerung von Produkten und zur Schließung von Standorten zu ergreifen. Die Unternehmen sollten bis zum 3. Februar erklären, ob sie darauf eingehen. Ziel sei eine Einigung noch vor Ende der Friedenspflicht am 28. April.

Laut dem ersten Vorsitzenden Jörg Hoffmann will der Vorstand der IG Metall am Dienstag entscheiden, ob die Reaktionen der Arbeitgeber für forcierte Verhandlungen ausreichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort