In den Kinderschuhen Saar-Gamingbranche steht noch am Anfang
Saarbrücken · Landeswirtschaftsministerin Anke Rehlinger macht sich bei einem Entwicklerstudio ein Bild der Lage.
„Das Saarland hat sich auf den Weg gemacht, ein Spielestandort zu werden.“ Mit diesem Satz hat der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) 2019 das Potenzial der saarländischen Videospielindustrie beschrieben. Doch wo steht die Gamingbranche knapp zwei Jahre später – und nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie? Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) machte sich diesbezüglich am Dienstag bei dem jungen Saarbrücker Entwicklerstudio Konsonautic Solutions selbst ein Bild vor Ort.
„Wir stehen im Saarland noch ganz am Anfang. Das hat aber nichts mit der Pandemie zu tun“, sagt Sebastian Wagmann. Vielmehr ist die Gamingbranche hierzulande nach Aussage des Geschäftsführers von Konsonautic, einer Firma, die Spiele und Apps entwickelt, „noch sehr jung“. „Ich sehe aber eine positive Entwicklung auch vonseiten der Politik. Es wurde der richtige Weg eingeschlagen und ich begrüße es, dass die Politik im Saarland so hintendran steht“, sagt der junge Gründer.
Und auch deutschlandweit sieht Wagmann positive Tendenzen. „Die Branche ist insgesamt gut durch die Krise gekommen und unaufhaltsam am Wachsen. Alle Aspekte, egal ob Smartphone, Konsole oder Virtual Reality (virtuelle Realität; Anm. d. Red.) wachsen extrem und entwickeln sich extrem weiter“, sagt er.
Im Saarland wird die Szene seit September 2018 jährlich mit einer Förderung in Höhe von 100 000 Euro unterstützt. Hinzu kommen laut Wagmann weitere Förderungen vonseiten des Bundes. Doch Geld allein ist nicht genug. „Ich würde mir noch mehr Austausch mit den Unternehmen und Initiativen wünschen“, sagt der Gründer. Hier könne das Saarland Vorbild für den Rest der Nation sein.
Mit ihrem Besuch vor Ort will Rehlinger genau diesen Austausch intensivieren. „Hier bei Konsonautic werden völlig neue Aufgaben geschaffen. Diesen Pioniergeist möchte ich stärken, aber auch Studios unterstützen. So können wir das Potenzial der Gamingbranche Schritt für Schritt sichtbar machen“, sagt die Wirtschaftsministeriun. Für Rehlinger ist die Gamerszene „eine Zukunftsbranche, die wächst“. Es gebe erste zarte Wurzeln im Saarland. „Und ich will dafür sorgen, dass es weiter wächst“, sagt sie. Zudem habe sie auch den Fachkräftemangel im Blick, weshalb eine wichtige Frage sei, ob das Hochschulangebot im Saarland passe. „Denn man braucht neue, junge Leute“, bekräftigt Rehlinger, ehe sie abschließend ergänzt: „Wir wollen die Branche bündeln, sichtbar machen und fragen, was noch fehlt.“