Tarifstreit Am Montag Entscheidung im Streik der Saar-Busfahrer?

Saarbrücken · Kunden, Fahrer, die Gewerkschaft Verdi, der Kommunale Arbeitgeberverband Saar (KAV)  und die vier kommunalen Unternehmen in Saarbrücken, Völklingen, Saarlouis sowie Neunkirchen hoffen auf ein schnelles Ende der Streiks von rund 1000 Beschäftigten, der seit dem 24. September den öffentlichen Personen-Nahverkehr in weiten Teilen des Saarlandes nahezu komplett lahmlegt.

Am Montag Entscheidung im Streik der Busfahrer im Saarland?
Foto: BeckerBredel

Am Montag (14.10.2019) wird erneut über einen neuen Tarifvertrag verhandelt. Zuletzt hatten sich die Verhandlungspartner angenähert, aber noch keine Einigung erzielt. Verdi fordert eine Tariferhöhung von 427 Euro, was einem Plus von 18 Prozent entspricht. Zudem soll das Einstiegsgehalt für neu eingestellte Busfahrer 2800 Euro brutto betragen. Jetzt dreht sich der Streit  im Kern vor allem um die geplante Laufzeit einer Vereinbarung. Ursprünglich sollte das Ganze nach den Vorstellungen der Gewerkschaft innerhalb von zweieinhalb Jahren umgesetzt werden, die Arbeitgeber sahen aus Kostengründen nur eine Chance innerhalb von fünf Jahren und sieben Monaten. Zuletzt ging man dann nach neunstündigen Verhandlungen auseinander mit der Zeitvorstellung von drei Jahren auf der Seite der Gewerkschaft und fünf Jahren nach dem Willen der Arbeitgeber. Letztere argumentieren, das Haupthindernis in der Umsetzung sei, dass generell nicht genug Geld im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) zur Verfügung stehe und der Bund deutlich mehr Geld zur Verfügung stellen müsse.

Unterdessen schwindet unter immer mehr Busnutzern das Verständnis für die Dauer des Streiks. Insbesondere ältere Menschen und solche mit Behinderungen beschweren sich bei Verkehrsunternehmen, dem Saar VV sowie Medien darüber, dass sie in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Zahlreiche Berufspendler haben sich in den vergangenen Wochen notgedrungen zu Fahrgemeinschaften zusammengeschlossen. Eltern sprechen sich gegenseitig ab und bringen ihre Kinder vor der Fahrt zur Arbeit in die Schule. Um die schlimmsten Folgen des Streiks zu vermeiden, wurde auf einigen Verbindungen zumindest der Schülerverkehr wieder aufgenommen. Zudem wurde auch versucht, einige Linien zusätzlich an private Busunternehmen zu vergeben.

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