Warenhaus Globus will 2021 neuen Markt in Neunkirchen eröffnen

Neunkirchen · 35 Millionen Euro will die Warenhaus-Gruppe in den neuen saarländischen Standort investieren. Widerstand wie beim ersten Anlauf droht diesmal nicht.

 Thomas Bruch, geschäftsführender Gesellschafter der Globus-Gruppe

Thomas Bruch, geschäftsführender Gesellschafter der Globus-Gruppe

Foto: BeckerBredel

Die St. Wendeler Globus-Gruppe sieht sich nah am Ziel, in Neunkirchen nach Jahren harten Ringens einen Lebensmittel-Markt zu errichten. „Wir wollen bis Jahresende 2021 in direkter Anbindung zur Neunkircher Innenstadt einen Frischemarkt bauen“, sagte Thomas Buch, geschäftsführender Gesellschafter der Globus-Gruppe, als die Pläne am Mittwoch in der Hüttenstadt vorgestellt wurden. „Das wird ein ganz neues Globus-Format.“

Mit einer Verkaufsfläche von 7800 Quadratmetern gehört der neue Markt zu den kleineren innerhalb der Gruppe. Er wird auf dem Areal des sogenannten Hüttenpark I gebaut, ein 41 000 Quadratmeter großes Gelände, das der Stadt gehört. In der Nachbarschaft befindet sich die Gebläsehalle des früheren Stahlwerks, heute ein Konzerthaus, und das Saarpark-Center. Insgesamt will Globus 35 Millionen Euro in den neuen Markt investieren. 250 Arbeitsplätze sollen entstehen.

Um dem benachbarten städtischen Einzelhandel nicht zu stark ins Gehege zu kommen, „werden 80 Prozent des Angebots Lebensmittel sein“, sagte Oliver Krauß, Projektleiter der Globus-Gruppe. Dabei werde Wert auf Frische und Eigenproduktion gelegt – vor allem in den Bereichen Bäckerei, Metzgerei und Gastronomie. „Wir werden in unserer Vorkassenzone keine Schuhe oder Textilien anbieten“, sagte Krauß.

Mit Globus in Neunkirchen „wird nach mehr als 30 Jahren wieder ein neuer Markt in unserer saarländischen Heimat gebaut“, erinnerte Bruch. Außerhalb des Saarlandes war die St. Wendeler Händlerfamilie rühriger. In Deutschland betreibt die Gruppe inzwischen 47 SB-Warenhäuser mit einem Umsatz von rund 3,34 Milliarden Euro und 18 900 Beschäftigten.

Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried (SPD) ist davon überzeugt, dass der neue Lebensmittel-Markt in Kombination mit dem benachbarten Einkaufszentrum mehr Kunden in die Stadt bringt. Diese „positive Wechselwirkung“ sei an anderen Standorten festgestellt worden. Er nannte das Frankencenter in Nürnberg neben einem Kaufland-Markt und die Düsseldorfer Arkaden in Nachbarschaft zu Real.

Derzeit ist die Landesplanung im Rahmen des Raumordnungsverfahrens mit dem Vorhaben befasst. Bis Mitte 2020 rechnen die Planer mit der Baugenehmigung, so dass ab dem zweiten Halbjahr 2020 mit dem Bau begonnen werden könnte. Die Eröffnung ist für Ende 2021 vorgesehen. Planungsrechtlich gibt es derzeit keine Bedenken oder Widerstände, sagte Fried.

Das war bei dem ersten Globus-Standort, der 2015/2016 in der Hüttenstadt ins Auge gefasst worden war, anders. Damals war das Areal Betzenhölle favorisiert worden, das weiter südlich an der Haupt-Zufahrtsstraße in die Innenstadt, der Westspange, liegt. Dieser Globus-Markt wäre mit einer Verkaufsfläche von 12 000 Quadratmetern wesentlich größer ausgefallen als der jetzt geplante. Außerdem hätte Wald gerodet werden müssen, und das Gelände ist Teilfläche des Naturschutzvorhabens Landschaft der Industriekultur (LIK) Nord. Nachdem sich das Bundesamt für Naturschutz (BfN) dagegen ausgesprochen hatte, wurden Alternativ-Standorte ins Auge gefasst. Das Projekt LIK Nord will die von der Industrie geprägte Landschaft zwischen Illingen und Neunkirchen, die sich die Natur allmählich wieder zurückholt, „bewahren und weiterentwickeln“, wie es in einer Eigendarstellung heißt. Das jetzt ins Auge gefasste Areal des Hüttenpark I werde derzeit „weitgehend als provisorischer Parkplatz genutzt“, erläuterte Fried.

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