Saar-Tourismus nach dem Corona-Lockdown In welchen Landkreis wieder mehr Besucher kommen, in welchen noch nicht

Saarbrücken · Wie entwickeln sich die Besucher- und Übernachtungszahlen seit dem Corona-Lockdown im Saarland? Sehr unterschiedlich! Die genauen Zahlen zum Tourismus aus den einzelnen Landkreisen im Vergleich.

 Touristisches Aushängeschild: die Saarschleife. Langsam ziehen die Besucher- und Übernachtungszahlen wieder an.

Touristisches Aushängeschild: die Saarschleife. Langsam ziehen die Besucher- und Übernachtungszahlen wieder an.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Urlaub im Saarland – die Tourismuszentrale im Saarland wirbt international für Sehenwürdigkeiten, Premiumwanderstrecken und für gute Küche. Das hatte sich in den vergangenen Jahren ausbezahlt. Denn immer mehr Urlauber wählten das kleine Bundesland im Dreiländereck für ihren Erholungsaufenthalt, um auch auf kurzen Wegen rasch mal in Luxemburg, Frankreich und Rheinland-Pfalz vorbeizuschauen.

Dann kam die Corona-Pandemie und machte vieles von der Entwicklungen hin zu einer aufstrebenden Tourismusregion zunichte. Zaghaft erholt sich das Saarland nun von diesem Rückschlag. Die Besucher- und Übernachtungszahlen steigen. Allerdings mit teils drastischen Unterschieden zwischen den einzelnen Landkreisen und dem Regionalverband. Das geht aus den jüngsten Zahlen des Statistischen Amtes Saarland hervor.

Demnach legte landesweit zwar die Zahl der Übernachtungen im Juni zum Vergleich des Krisenjahres 2020 um 6,3 Prozent zu. Das waren konkret 190 811 Übernachtungen. Aber bei den Ankünften lag die hiesige Tourismusbranche aktuell um 0,6 Prozent hinter den Vorjahreszahlen. Das Statistische Amt zählte 56 747.

Einen Einbruch erlebte dabei der Landkreis Merzig-Wadern, wo unter anderem die Saarschleife um Besucher buhlt: Ein Minus von 21.5 Prozent heißt es in der Statistik bei den Ankünften. Mit weitem Abstand gefolgt von dem Landkreis Neunkirchen (minus 5,2 Prozent) und St. Wendel (minus 1,7).

Hingegen Zuwächse verzeichneten im zurückliegenden Juni die Landkreise Saarlouis mit 4,7 Prozent, der Regionalverband Saarbrücken mit 13, 5 Prozent und Spitzenreiter Saarpfalz mit 18,8 Prozent.

Offensichtlich zeigen die Lockerungen an den Grenzen nach den Regeln des Testens, Genesens und Impfens Wirkungen. Denn im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Besuche aus dem Ausland um 10,3 Prozent auf 5997. Auch hier profitierte der Regionalverband am meisten mit einem Zuwachs von 47,5 Prozent. 2595 Ankünfte weist er in der Statistik aus. St. Wendel verlor prozentual im selben Zeitraum um fast den gleichen Wert (minus 43,8) und kam auf 569 Ankünfte.

Bei den Übernachtungen verbesserte sich die Auslastung im Vergleich zum Juni 2020 um 6,3 Prozent. Das entspricht 190 811 Übernachtungen. Hier liegt das St. Wendeler Land mit 65 998 zahlenmäßig an der Spitze, was einem Plus von 7,5 Prozent entspricht. Der Saarpfalz-Kreis weist den größten Zuwachs in Prozent auf (49,7); das waren 26 648 Übernachtungen.

Prozente-Schlusslicht ist Saarlouis mit minus 6,9 Prozent und 14 944 Übernachtungen. Die wenigsten registrierte in dieser Zeit der Landkreis Neunkirchen, wo 13 900 Übernachtungen gezählt wurden, minus 0,9 Prozent.

Während das Landesamt mehr ausländische Touristenankünfte aufführt, gab es zur selben Zeit etwas weniger Übernachtungen internationaler Gäste zum Vergleich Juni 2020: minus 1 Prozent. 13 945 Gäste waren dies.

Übrigens verweilen Touristen im Saarland im Schnitt 3,4 Tage. Am kürzesten im Regionalverband (1,8), am längsten mit durchschnittlich 5,1 Tagen in Neunkirchen.

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