Saar-Spielbank investiert Millionen

Saarbrücken. Ob die eilige Fracht aus Las Vegas, Japan und Australien rechtzeitig am Deutsch-Französischen Garten (DFG) in Saarbrücken eintrifft, ist fraglich. Alfons Ewen, Technik-Chef der Saarland-Spielbank, hat die neusten Video-Automaten, die derzeit auf dem Markt sind, geordert

 Die Techniker sind in der Spielbank mit der Installation der neuen Video-Automaten wahrscheinlich bis wenige Minuten vor der Eröffnung am Sonntag beschäftigt. Foto: Becker&Bredel

Die Techniker sind in der Spielbank mit der Installation der neuen Video-Automaten wahrscheinlich bis wenige Minuten vor der Eröffnung am Sonntag beschäftigt. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Ob die eilige Fracht aus Las Vegas, Japan und Australien rechtzeitig am Deutsch-Französischen Garten (DFG) in Saarbrücken eintrifft, ist fraglich. Alfons Ewen, Technik-Chef der Saarland-Spielbank, hat die neusten Video-Automaten, die derzeit auf dem Markt sind, geordert. Die Hersteller haben aber schon vorsorglich informiert, dass sie die termingerechte Lieferung zur Neueröffnung des Spielbank-Erweiterungsbaues am Sonntag, 7. Dezember, nicht garantieren. "Wir eröffnen auf jeden Fall", sagt Ewen, der in diesen hektischen Tagen mit seiner Mannschaft Dutzende von Handwerkerterminen zu koordinieren hat. Improvisationstalent ist gefordert. Um 320 Quadratmetern wird die Spielbank (bisher 580 Quadratmeter) vergrößert. 2,1 Millionen Euro kosteten Grundstück und Bau, an dem fast nur Saar-Firmen arbeiteten. Weitere 700000 Euro werden in die Ergänzung der Automaten-Ausstattung investiert. Ab Sonntag stehen 180 Geldspielgeräte (50 mehr als bisher), vier Poker-Tische, Black Jack und Roulette zur Verfügung. Zehn Jahre nach der Eröffnung der Spielbank am DFG war die Erweiterung notwendig, berichtet Spielbank-Direktor Gerd Meyer. Es wurde zu eng: 4500 Gäste, davon 65 Prozent aus Frankreich, kommen jede Woche zum großen und kleinen Spiel. Rund zwölf Millionen Euro Bruttospielertrag klingelten im vergangenen Jahr in den Spielbank-Kassen am DFG. Etwa 90 Prozent davon wurden mit Automaten erwirtschaftet, zehn Prozent mit Roulette, Black Jack und Poker. 52 Prozent vom Ertrag kassiert der Fiskus.

Während bundesweit bei den Spielbanken die Erträge aus dem Automatenspiel um bis zu 25 Prozent zurückgingen, beziffern Meyer und Ewen diese Rückgänge im Saarland aktuell auf neun Prozent. Insgesamt erwirtschaftete die Saar-Spielbank (340 Mitarbeiter) 2007 an ihren drei Standorten in Saarbrücken sowie in Nennig, Saarlouis, Neunkirchen, Homburg und St. Wendel 41 Millionen Euro. Bis Ende November 2008 waren es 34 Millionen Euro. Insbesondere in den Automatensälen mit vorgeschriebener Zugangskontrolle sind die Einnahmen eingebrochen. Die Konkurrenz gewerblicher Spielhallen machen Meyer und Ewen dafür verantwortlich: "Wir fordern faire Bedingungen im Vergleich zu den gewerblichen Spielhallen." Dies bedeutet: Schärfere Auflagen, etwa zur Bekämpfung der Spielsucht und zur Einhaltung des Jugendschutzes. Meyer: "Uns geht es nicht um die Bekämpfung mittelständischer Anbieter, wir wollen aber nicht, dass am Ende zwei Großkonzerne sich den Markt teilen."

Nach der Millionen-Investition am Saarbrücker DFG wartet eine weitere Groß-Investition auf die Saar-Spielbank. In Neunkirchen werden rund 7,5 Millionen Euro für ein neues Casino mit 350 Automaten auf dem BMW-Gelände ausgegeben. Dort soll im ersten Halbjahr 2009 eröffnet werden.

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