Saar-Shirt taucht in Afrika auf

Sulzbach. Kein anderer Kontinent steht zurzeit mehr im Mittelpunkt des Interesses als Afrika, denn klar, da rollt der Ball. Um dem noch eins draufzusetzen, hat sich jetzt die Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal gemeldet mit einem kleinen Text, der aus München kommt. Per Mail geschrieben hat der Polizeibeamte Stefan Ziegler

 In Äthiopien wurde das T-Shirt der Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal von Stefan Ziegler entdeckt. Foto: Sefan Ziegler

In Äthiopien wurde das T-Shirt der Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal von Stefan Ziegler entdeckt. Foto: Sefan Ziegler

Sulzbach. Kein anderer Kontinent steht zurzeit mehr im Mittelpunkt des Interesses als Afrika, denn klar, da rollt der Ball. Um dem noch eins draufzusetzen, hat sich jetzt die Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal gemeldet mit einem kleinen Text, der aus München kommt. Per Mail geschrieben hat der Polizeibeamte Stefan Ziegler. An das Gesicht des Mannes kann sich vielleicht der ein oder andere Leser noch erinnern, denn Ziegler war in vielen Zeitungen in Uniform im Bildhintergrund zu erkennen, als der mutmaßliche NS-Scherge John Demjanjuk im November letzten Jahres zum Prozess im Münchener Landgericht I vorgeführt wurde.

Stefan Ziegler war kürzlich in Äthiopien im Nordosten Afrikas mit knapp 50 Studenten seines Vaters inklusive Familien unterwegs. In dem Land wurden Solarmodule in stromlosen Dörfern installiert. Plötzlich sah der Polizeibeamte in der Stadt Babile einen Einheimischen, der ein rotes T-Shirt trug. Auf dem kreisrunden Emblem war zu lesen: Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal.

Donnerwetter, da hat das kurzärmelige rote Hemd doch einen weiten Weg zurückgelegt. Dieser Weg lässt sich wohl kaum mehr zurückverfolgen. Naheliegend aber ist, dass das T-Shirt durch eine Hilfslieferung in das Land kam, das zu den ärmsten der Welt zählt.

Das Musikschul-Emblem hat übrigens Petra Pabst entworfen. Sie ist die freundliche Dame im Sekretariat der Sulzbacher Einrichtung. Sie hat nun dem Münchener Informanten gleich mal ein Musikschul-Hemd der neuesten Generation geschickt.

Übrigens: Eine ähnlich weite Reise zweier saarländischer Kleidungsstücke gab es schon vor 15 Jahren. Damals berichtete unsere Zeitung von einem Saarbrücker Pärchen, das in die Zentralafrikanische Republik geflogen war, dort von einer Missionsstation in die nächste reiste und auf seinem langen Weg durchs Land sowohl einen Einheimischen mit einem T-Shirt der Saartal-Linien als auch einen weiteren Menschen mit einem Hemd der Karlsberg-Brauerei entdeckte. Auch in diesem Fall gelangten die Textilien auf verschlungenen Pfaden ins Land.

Hauptsache aber, das ein oder andere Stück Stoff landet bei Menschen, die so entsetzlich wenig zum Leben haben. Und das meinen auch die Macher der Sulzbacher Musikschule.

 Dieses Bild ging um die Welt. Der Polizeibeamte Stefan Ziegler (hinten, Mitte) war dabei, als der mutmaßliche NS-Verbrecher John Demjanjuk in München vor Gericht gestellt wurde. Foto: dpa

Dieses Bild ging um die Welt. Der Polizeibeamte Stefan Ziegler (hinten, Mitte) war dabei, als der mutmaßliche NS-Verbrecher John Demjanjuk in München vor Gericht gestellt wurde. Foto: dpa

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