Ehrung Gütesiegel für handwerkliche Arbeit

Bexbach · Handwerkskammer zeichnet Handwerksmeister in Bexbach mit Eisernen Meisterbriefen aus.

 Helmut Knapp aus Bexbach hat in der Saarbrücker Kongreßhalle den Eiserenen Meisterbrief (65. Prüfungsjubiläum als Meister) im Malerhandwerk erhalten.  

Helmut Knapp aus Bexbach hat in der Saarbrücker Kongreßhalle den Eiserenen Meisterbrief (65. Prüfungsjubiläum als Meister) im Malerhandwerk erhalten.  

Foto: BeckerBredel

Helmut Knapp (89) ist Malermeister und hat vor 65 Jahren seinen Meisterbrief gemacht. Von der Handwerkskammer des Saarlandes wurde er dafür in der Saarbrücker Kongresshalle mit dem Eisernen Meisterbrief ausgezeichnet. Er hat in Bexbach bei einem Malermeister seine Ausbildung mit 16 Jahren begonnen. „Die Schulen funktionierten in den Kriegszeiten nicht. Jeder musste arbeiten, um irgendwie durchzukommen. Ich hatte einen Job auf einem Bauernhof, dort traf ich einen Maler und der nahm mich auf Betreiben meiner Mutter unter die Fittiche. Lieber wäre ich Metzger geworden, aber Maler war dann auch okay“, erzählt der Senior. In Kriegszeiten konnte man es sich nicht leisten, wählerisch zu sein. An die eigentliche Ausbildung kann er sich nicht mehr erinnern, aber das erste Gehalt waren knapp über acht Franken. „Das war selbst damals wenig“, sagt er. Trotzdem ist er als Geselle nach seiner Ausbildung noch fünf Jahre im Betrieb geblieben, bevor er zur Meisterschule nach Saarbrücken wechselte. Als er Meister war, sprang er ins kalte Wasser und machte sich selbständig. „Dem Malerhandwerk geht es momentan recht gut. Es ist viel zu tun. Nur die Kundenwünsche haben sich verändert. Die Kunden erwarten prompte Bedienung, sind aber knauserig bei den Rechnungen.“ Früher sei handwerkliche Arbeit mehr geschätzt worden, die Bereitschaft gut zu zahlen war höher, meint er rückblickend. Das Malerhandwerk sei aber sicherlich auch heute noch lukrativ. Die Malerbetriebe hätten viele Anfragen, müssten aber schnell reagieren. „Früher hat man Arbeiten auch mal fürs kommende Jahr eingeplant. Das macht heute niemand mit.“ Neben seiner Selbständigkeit hatte er einen kleinen Laden, wo er Farben und Tapeten verkaufte. In Bexbach leitete er diesen zusammen mit seiner Frau. 1993 hörte er auf, 1996 gab er den Laden auf. Fünf Lehrlinge hat er ausgebildet, zwei davon haben inzwischen den Meisterbrief: „Und das waren die, von denen ich es in der Lehre gar nicht erwartet hatte. Auch mein Sohn hat eine Lehre bei mir gemacht. Der holte dann aber das Abi nach und wurde Ingenieur“, erzählt Knapp.

Den Meisterbrief hält Knapp für eine bewährte Qualifikation. Das Deutsche Handwerk stelle damit sicher, dass die Handwerker auch entsprechend qualifiziert seien. Auf die Inhalte der Ausbildung eines Meisters könne sich der Verbraucher verlassen. Die Meisterprüfung habe höchstes Niveau.

Aus Bexbach wurde auch Walter Hollemeier mit einem Eisernen Meisterbrief ausgezeichnet. Hollemeier ist Schlossermeister. Er wollte keinen persönlichen Bericht.

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