Zurück zu den Wurzeln

Viele Homburger werden sich noch erinnern: Vor mehr als zwei Jahrzehnten wurde der Rosenmontag regelmäßig im Homburger Saalbau gefeiert. Außerdem tanzte in den Kneipen der Innenstadt der Bär. Es gab Live-Musik oder Klänge aus der Konserve, es wurde ausgiebig bis in die späten Abendstunden gefeiert. Und vor allem: Es war zu erkennen, dass es sich um Fastnacht handelt

Viele Homburger werden sich noch erinnern: Vor mehr als zwei Jahrzehnten wurde der Rosenmontag regelmäßig im Homburger Saalbau gefeiert. Außerdem tanzte in den Kneipen der Innenstadt der Bär. Es gab Live-Musik oder Klänge aus der Konserve, es wurde ausgiebig bis in die späten Abendstunden gefeiert. Und vor allem: Es war zu erkennen, dass es sich um Fastnacht handelt. Das war in der jüngeren Vergangenheit sicher nicht (mehr) so. Als sich das Rosenmontagstreiben plötzlich auch ins Freie verlagerte, kippte die ansich fröhliche Veranstaltung. Jahr für Jahr kamen mehr Leute, immer weniger in Fastnachtskostümen, sondern in Kampfanzug ähnlichen Gewändern. Letzteres passte sogar, ging es doch bei manchen (nicht bei allen) nur noch um eines: ums Kampftrinken. Rosenmontag für Rosenmontag wurde die Situation unerträglicher. Rettungskräfte waren schon ab dem Vormittag im Dauereinsatz, weil die ersten Flaschen Wodka früh geleert waren, Schnapsleichen versorgt werden mussten. Die einst so fröhliche Stimmung wurde immer aggressiver, so dass die Stadt die Notbremse zog. Ein Festzelt wurde aufgestellt, sonstige Außenbewirtung untersagt. Viel hat sich seither in Sachen Kampftrinken nicht geändert, einmal davon abgesehen, dass das Interesse Jahr für Jahr nachgelassen hat. Jetzt zieht die Stadt erneut die Reißleine, geht an Rosenmontag zurück zu den Wurzeln - sprich in den Saalbau und in die Kneipen. Man kann den Verantwortlichen nur wünschen, dass ihr Vorhaben mit Erfolg beschieden sein wird. Vielleicht kommt bei den Homburgern ja die Freude zurück, ausgelassen Fastnacht zu feiern. Das muss ja nicht ohne Alkohol geschehen. Aber vielleicht werden ja dann wieder mehr heimische Getränke verzehrt, statt Hochprozentiges aus dem fernen Russland - mit bekannten Auswirkungen.

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