Kirkel. Die Wurstmarkt-Organisatoren verweisen gerne auf die Höhepunkte der Zeltstimmung wie Musik, Show und Tanz. Aber dabei sollte man nicht vergessen, dass das Kirkeler Volksfest vor allem vom ganz normalen Knödel-Alltag bestimmt wird. Zum Beispiel gestern zur Mittagszeit. Das Zelt war voll, die Leute, die ihre Schlachtplatten, Leberknödel oder Grillhähnchen verzehrten, waren froh, dass es nicht so heiß war und die Musik schwieg. Was in der Tat nicht verkehrt war, denn es bedeutete, dass man sich in normaler Lautstärke unterhalten konnte. Das wussten vor allem die Bürgermeister aus dem ganzen Saarland, die Vereine und auch die Feuerwehren zu schätzen, die gestern traditionell dem Wurstmarkt ihre Aufwartung machten. Egal, welcher Partei sie angehörten, egal, ob aus weit entfernten Orten wie Tholey oder Weiskirchen, ihnen allen war es ein Anliegen, wenigstens einmal im Jahr in Kirkel hervorragende Wurst- und Fleischgerichte zu probieren. Auch Innenminister Klaus Meiser und EVS-Geschäftsführer Karl Heinz Ecker saßen im Café-Bereich des Festzeltes und ließen sich die Schlachtplatten schmecken. Bürgermeister Hochlenert wurde mehrfach von Amtskollegen beglückwünscht für die immer gleich bleibende Qualität der Leberknödel, woran er, wie er beteuerte, zwar keinen Anteil habe - er wolle das Lob aber gerne weitergeben. Die Ehrengäste im Café wurden wie üblich schnell und kompetent von Marion bedient, allgemein "es Marion vom Heefche" genannt, weil sie nun mal in Bayrisch Kohlhof wohnt und Frauen auch in Kirkel liebevoll als "es" bezeichnet werden. Wer möchte, kann nur noch heute eines der seit 55 Jahren bewährten Gerichte essen. Danach ist wieder Schluss für ein Jahr. Und tiefgefrorene Leberknödel werden in Kirkel noch nicht angeboten. Obwohl so mancher "von auswärts" schon danach gefragt haben soll. maaProgramm am letzten Wurstmarkttag: Heute ab 12 Uhr: Mittagessen in allen Zelten, ab 15 Uhr bunter Seniorennachmittag mit Musik und Spaß, ab 18 Uhr fröhlicher Ausklang mit der Stimmungskapelle "Take five".