Fußball-Oberliga Viele Fragezeichen beim FSV Jägersburg

Jägersburg · Der Fußball-Oberligist stellt derzeit trotz Corona-Pause bereits die Weichen für die Zukunft. Es gibt Gespräche mit dem Trainer und seinem Kader.

 Am Samstag, 10. Oktober 2020, bezwang der FSV Jägersburg zu Hause den SV Röchling Völklingen verdient mit 2:0. In dieser Situation attackiert Völklingens Julian Kern (in Rot, Nummer 27) Jägersburgs Julan Schauer (in Lila, Nummer 29).

Am Samstag, 10. Oktober 2020, bezwang der FSV Jägersburg zu Hause den SV Röchling Völklingen verdient mit 2:0. In dieser Situation attackiert Völklingens Julian Kern (in Rot, Nummer 27) Jägersburgs Julan Schauer (in Lila, Nummer 29).

Foto: Stefan Holzhauser

Dürfen die Oberliga-Fußballer des FSV Jägersburg in dieser Saison noch einmal für Punktspiele auf den Platz zurück? Das ist eine Frage, die sich aktuell auch der Vereinsvorsitzende Martin Germann stellt. „Es gibt derzeit ja sehr viele offene Fragen – auch wie es mit dem Spielbetrieb in der Regionalliga und Saarlandliga weitergeht, was jeweils mit Auswirkungen auf die Oberliga verbunden wäre“, meint Germann. In diesen Tagen würden die Gespräche mit dem aktuellen Trainer Tim Harenberg und dem Kader beginnen. Dann wird besprochen, wie es beim FSV Jägersburg weitergehen soll. „Von Vereinsseite aus sind wir mit der Arbeit unseres Trainers auf jeden Fall zufrieden“, betont der 53-Jährige. Es hätte in der Winterpause keinerlei Zu- oder Abgänge gegeben.

Die momentane Oberliga-Runde wurde am Samstag, 5. September 2020, gestartet. Aufgrund der Vielzahl an Mannschaften – es gab insgesamt 24 – musste jeweils eine zahlenmäßig gleichstarke Nord- und Süd-Gruppe gebildet werden. Die Jägersburger waren zusammen mit den fünf weiteren Saar-Teams in die Süd-Staffel eingruppiert worden. Als die beiden ersten Begegnungen bei Wormatia Worms (2:7) und zu Hause gegen Arminia Ludwigshafen (2:4) jeweils verloren gingen, wurde sich bereits im Umfeld Gedanken über die Wettbewerbsfähigkeit des direkten Wiederaufsteigers gemacht.

Doch dann erwachte die Harenberg-Elf. Es gab Siege daheim gegen den FC Speyer (2:1) sowie beim Saar-Rivalen FV Eppelborn (4:3). Einem 0:0 vor eigenem Anhang gegen den TuS Mechtersheim folgte ein bitteres 1:3 beim FV Dudenhofen. Dennoch war der FSV mittlerweile in der neuen und gleichzeitig alten Umgebung angekommen. Spätestens der 2:0-Heimerfolg gegen den SV Röchling Völklingen ließ die Konkurrenz aufhorchen. Das Wechselbad der Gefühle setzte sich allerdings fort: Die Ostsaarländer beantworteten das 0:4 beim FC Hertha Wiesbach mit einem 4:2-Heimsieg gegen den FV Diefflen. Anschließend war coronabedingt Schicht im Schacht. Und letztlich gab es für den FSV Jägersburg in neun Partien bei einem Torverhältnis von 17:24 13 Punkte, was für einen Aufsteiger einen sehr guten fünften Tabellenplatz bedeutet.

Damit überwintert die Harenberg-Elf als zweibestes Saar-Team hinter dem Tabellendritten FV Diefflen (14 Zähler). Und ursprünglich war angedacht worden, nach den 22 absolvierten Begegnungen der Süd- und Nord-Gruppe erneut eine Einteilung in zwei Staffeln vorzunehmen. Die jeweils sechs bestplatzierten Vereine (Punkt- und Torverhältnis) der beiden Gruppen spielen in der „Meisterschafts-Staffel“ um den Aufstieg in die Regionalliga. Alle restlichen Teams müssen in einer „Platzierungs-Staffel“ gegen den Abstieg kämpfen. Alle in der Vorrunde errungenen Punkte und Tore werden für die Rückrunde „mitgenommen“. In dieser Rückrunde wird dann im Modus „Jeder gegen jeden“ gespielt – allerdings nur gegen die sechs Vereine, die sich aus der jeweils anderen Staffel qualifiziert haben.

So sahen die Gedankenspiele vor der Saison aus. Mittlerweile steht jedoch aufgrund der langen Corona-Zwangspause fest, dass maximal noch die Vorrunde der jeweiligen Staffel zu Ende gespielt werden kann.

Laut Oberliga-Spielleiter Bernd Schneider gibt es dafür einen festen Abschlusstermin: Sonntag, 13. Juni 2021. Sollte die Vorrunde bis zu diesem Zeitpunkt nicht beendet sein, wird die komplette Oberliga-Saison annulliert. Könnte jedoch die Vorrunde abgeschlossen werden, würden in diesem Fall die Tabellen der Nord- und Süd-Gruppe zusammengerechnet. Die erfolgreichste Mannschaft dürfte dann mit Hilfe der Quotientenregel direkt in die Regionalliga aufsteigen und die zweiplatzierte die Qualifikation zur Regionalliga antreten. Laut Schneider müsste für diese Lösung aber spätestens Anfang April wieder der Spielbetrieb anlaufen.

Ein kompletter Abbruch der Oberliga-Spielzeit würde aber ebenfalls je nach Lage in Betracht gezogen werden. Und so bleibt es auch derzeit für die Oberliga-Fußballer des FSV Jägersburg völlig ungewiss, ob sie in dieser Saison für Punktspiele noch einmal auf den Platz zurückkehren dürfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort