Wollige Mitarbeiter auf Lindenfels

Lautzkirchen. Sie machen keinen Lärm, verpesten nicht die Luft und brauchen kein Benzin: Rund 30 Schafe wirken auf Gut Lindenfels als sanfte, umweltfreundliche "Rasenmäher"

 Der Nachwuchs übt schon: Lindemann-Tochter Gundel mit einigen Shropshireschafen. Fotos: SZ

Der Nachwuchs übt schon: Lindemann-Tochter Gundel mit einigen Shropshireschafen. Fotos: SZ

 Die Schafe weiden zwischen den Tannen.

Die Schafe weiden zwischen den Tannen.

Lautzkirchen. Sie machen keinen Lärm, verpesten nicht die Luft und brauchen kein Benzin: Rund 30 Schafe wirken auf Gut Lindenfels als sanfte, umweltfreundliche "Rasenmäher". Die wolligen Mitarbeiter sind Shropshireschafe, eine in England gezüchtete Rasse aus der Region Shropshire, die sich hervorragend für das Beweiden von Obstplantagen und Nadelholzkulturen eignen, da sie im Gegensatz zu anderen Schafrassen die jungen Triebe und Sprösslinge der Bäume verschonen.Wie Karin Lindemann, die mit ihrem Mann Christian die Baumschule Gut Lindenfels zwischen Lautzkirchen und Alschbach betreibt, erläutert, leisten die Schafe einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Sie weiden in den Nadelbaum-Kulturen, wo die künftigen "Saarlandbäume" heranwachsen. Karin Lindemann plädiert für den "Saarlandbaum" als traditionellen Schmuck für Advent und Weihnachten: "Die Entscheidung für einen Saarlandbaum ist ein ganz persönlicher Beitrag zum Erhalt des heimischen Waldes und einer gesunden Umwelt." Wieso das so ist? Lindemann beruft sich auf wissenschaftliche Untersuchungen der Forstakademie Weihenstephan, wonach ein Tannenbaum während zehn Wachstumsjahren - dann ist er ungefähr zwei Meter hoch - der Luft rund 7500 Liter schädliches Kohlendioxid entzogen, rund 3000 Liter Wasser im Boden gebunden, 18 Kubikmeter Wasser verdampft, zirka zwölf Kilo oder 8600 Liter Sauerstoff freigesetzt und zirka 60 Kilo Pflanzenmasse erzeugt hat. Nach dem Fest gelange die kompostierte Grünmasse wieder in den natürlichen Wachstumskreislauf zurück. Die Kultur von Weihnachtsbäumen hat auf Gut Lindenfels eine lange Tradition: Seit mehr als 80 Jahren wachsen hier Tannen und Fichten, und seit sogar mehr als 300 Jahren "wirken Mitglieder der Familie Lindemann als Förster in Wäldern des heutigen Saarpfalz-Kreises", weiß Karin Lindemann aus der Familiengeschichte zu berichten. Allerdings sei der Anbau von Nadelhölzern rückläufig, was auch wieder etwas mit dem Bevölkerungsschwund zu tun hat. Wo es nicht mehr viele Kinder gibt, braucht man weniger Weihnachtsbäume. Gut Lindenfels hat denn auch einen großen Teil seiner Waldfläche dem Land als Kernzone für das Biosphärenreservat Bliesgau zur Verfügung gestellt. Dennoch wird es auch in diesem Advent wieder Saarlandbäume geben, die Gut Lindenfels wie zwölf weitere saarländische Waldbauern anbietet. Und die vierbeinigen Mitarbeiter werden ihren Teil dazu beigetragen haben.

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