"Wir erwarten ein Angebot für das Wochenende"

Homburg/Saarbrücken. Mehrere hundert Mitarbeiter des Universitätsklinikums folgten gestern Morgen dem Verdi-Aufruf und traten in den Warnstreik. Ab sechs Uhr früh erinnerte eine Mahnwache an der Einfahrt zum Gelände an die heftigen Streikauseinandersetzungen des Jahres 2006

 Anspielungen auf die staatlichen Hilfen für Finanzkrise-Geschädigte gab es nicht wenige. Foto: Thorsten Wolf

Anspielungen auf die staatlichen Hilfen für Finanzkrise-Geschädigte gab es nicht wenige. Foto: Thorsten Wolf

Homburg/Saarbrücken. Mehrere hundert Mitarbeiter des Universitätsklinikums folgten gestern Morgen dem Verdi-Aufruf und traten in den Warnstreik. Ab sechs Uhr früh erinnerte eine Mahnwache an der Einfahrt zum Gelände an die heftigen Streikauseinandersetzungen des Jahres 2006. Später versammelte sich ein großer Teil der gewerkschaftlich organisierten Belegschaft, um sich von Homburg aus zur Kundgebung in Saarbrücken aufzumachen. Thomas Müller, Landesfachbereichsleiter Gesundheit bei Verdi-Saar, zeigte sich sichtlich zufrieden mit dem Zuspruch zur ersten echten Streikaktion. "Wir haben für den Transport Buskapazität für 700 Streikende gebucht. Und wir werden die Busse voll kriegen." Müller wertete den Auftritt von Verdi am Universitätsklinikum als vollen Erfolg. "Wenn man berücksichtigt, dass wir mit diesem Warnstreik den Betrieb hier nicht lahm legen wollen, haben wir die maximale Zahl an Mitarbeitern rausgenommen, ohne das Universitätsklinikum an den Rand eines Kollaps zu bringen. Das ganze ist ein großer Erfolg, ich hätte nicht damit gerechnet, dass bei einem Warnstreik so viele auf die Straße gehen." Ein immer wiederkehrendes Thema bei den Streikenden: Der große Ausstand im Jahr 2006. Auf Plakaten und Spruchbändern erinnerten die Mitarbeiter an ihre Zähigkeit im damaligen Arbeitskampf. Thomas Müller: "Wichtig ist nun aber, dass die Arbeitgeber jetzt endlich mal ein Angebot vorlegen. Dieses Angebot erwarten wir für das Wochenende. Aber es geht natürlich nicht nur um ein Angebot an sich, sondern auch darum, dass es annehmbar ist. Ich denke aber, falls wir zum Mittel des Arbeitskampfes greifen müssten, würde der Ausstand nicht so lange dauern wie im Jahr 2006." Im Anschluss an die Kundgebung vor dem Universitätsklinikum in Homburg ging es für die Warnstreikenden nach Saarbrücken. Dort hatten sich zur zentralen Kundgebung 1500 Beschäftigte, so die Schätzung von Verdi Saar, eingefunden, um der Forderung nach acht Prozent mehr Lohn Nachdruck zu verleihen.

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