Wieder Ärger über Strafzettel am Homburger Bahnhof

Homburg. Das Problem ist zwar schon lange bekannt, doch wen es trifft, der regt sich auf: die teuren Mahngebühren am Homburger Bahnhof. Immer wieder beschweren sich Bürger, die sich von der in Berlin ansässigen Firma Contipark Parkgaragen über den Tisch gezogen fühlen. Das trifft übrigens nicht nur für Homburg, sondern auch für die Bahnhofsparkplätze in Saarbrücken und Neunkirchen zu

 Immer wieder beklagen sich Leser über unverhältnismäßig teure Knöllchen am Homburger Hauptbahnhof. Foto: Thorsten Wolf

Immer wieder beklagen sich Leser über unverhältnismäßig teure Knöllchen am Homburger Hauptbahnhof. Foto: Thorsten Wolf

 Immer wieder beklagen sich Bürger über unverhältnismäßig teure Knöllchen am Homburger Hauptbahnhof. Foto: Thorsten Wolf

Immer wieder beklagen sich Bürger über unverhältnismäßig teure Knöllchen am Homburger Hauptbahnhof. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Das Problem ist zwar schon lange bekannt, doch wen es trifft, der regt sich auf: die teuren Mahngebühren am Homburger Bahnhof. Immer wieder beschweren sich Bürger, die sich von der in Berlin ansässigen Firma Contipark Parkgaragen über den Tisch gezogen fühlen. Das trifft übrigens nicht nur für Homburg, sondern auch für die Bahnhofsparkplätze in Saarbrücken und Neunkirchen zu. In Homburg hat die Stadt den Bahnhofsvorplatz vor einigen Jahren neu angelegt - bewirtschaftet wird er von der besagten Contipark Gesellschaft. Contipark ist seit 40 Jahren international tätig, in Deutschland verwaltet das Unternehmen rund 140 Objekte mit etwa 70000 Parkplätzen in mehr als 45 Städten. Die hohen Summen auf den Knöllchen sind für die Gesellschaft ein "standortgerechtes Parkentgelt". Die meisten Betroffenen finden das ganz und gar nicht, zumal ihnen das Bezahlen der regulären Parkgebühr möglichst schwer gemacht wird: Obwohl es genügend Parkautomaten gibt, die Geld wechseln, Scheine annehmen und jede Summe herausgeben, scheine diese Berliner Gellschaft mit Absicht möglichst kundenfeindliche Automaten aufzustellen. "Das Bezahlen des Parkscheins wird absichtlich verkompliziert", sagt auch Susanne Neurohr, die vor einigen Tagen ein Knöllchen von 27 Euro an ihrer Scheibe vorfand. Sie hatte sich einen Monatsparkschein gekauft, der am letzten Tag aber nur bis 5.41 Uhr gültig war, also nur bis zu dem Zeitpunkt, zu dem sie ihn vier Wochen zuvor gelöst hatte. Zurück kam sie aber drei Stunden später, sodass dafür gleich 27 Euro Strafe fällig wurden. Und das bei einer Bahn-Monatskarte von 270 Euro, klagte die junge Frau aus Blieskastel. "Einen Monatsparkschein kann man nur mit der Kreditkarte bezahlen!", Neuohr fragt sich, was das soll? Obendrein sei eine Monatskarte üblicherweise ganze vier Wochen gültig und nicht am letzten Tag nur bis 5.41 Uhr. "Ich würde gerne die Monatskarte im Voraus kaufen, damit ich mich nicht immer in der Dunkelheit damit abmühen muss. Aber auch das ist nicht möglich." Dass auch Autofahrer, die denken, sie könnten ihr Auto nur mal schnell abstellen, mit über 22 Euro zur Kasse gebeten werden, hält das Unternehmen Contipark nicht für ungewöhnlich. "Bei der von uns geltend gemachten Bearbeitungsgebühr handelt es sich um eine Vertragsstrafe auf Grundlage unserer Vertrags- und Einstellbedingungen. Es handelt sich um einen privatrechtlichen Vertrag zwischen den Parkern und unserem Unternehmen", teilte Contipark mit. Der Homburger Beigeordnete Rüdiger Schneidewind erklärte dazu, dass die Stadt hier leider keine Handhabe habe: "Wir sind hier nur Zuschauer, rechtlich haben wir gegen die Firma nichts in der Hand." Das Parkplatzgelände am Bahnhof gehöre nun halt mal der Deutschen Bundesbahn. "Wir mussten sogar massivsten Druck ausüben, dass wenigstens für die Behindertenparkplätze am Homburger Hauptbahnhof keine Gebühren erhoben werden", hatte Schneidewind schon vor zwei Jahren gegenüber unserer Zeitung betont. Auch die Verbraucherzentrale des Saarlandes weiß um das Ärgernis. "Ich habe versucht, dagegen vorzugehen, leider erfolglos", sagte auch der von der Verbraucherzentrale beauftragte Rechtsanwalt Thomas Weis.Susanne Neurohr hat jetzt die Nase vom Homburger Bahnhof gestrichen voll. Sie fährt künftig mit dem Auto nach Pirmasens: "Dort bezahle ich weniger als die Hälfte für meine Monatskarte und das Parken kostet nichts."

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