Wie konnte der Missbrauch geschehen?

Homburg. Unter der Überschrift "Missbrauch in Schule und Gesellschaft" steht eine Diskussion, zu der SR 2-Kultur-Radio und das Gymnasium Johanneum in Homburg für Mittwoch, 15. September, 19 Uhr, in die Aula der Schule einladen. Prominentester Teilnehmer auf dem Podium ist der Trierer Bischof Stephan Ackermann

Homburg. Unter der Überschrift "Missbrauch in Schule und Gesellschaft" steht eine Diskussion, zu der SR 2-Kultur-Radio und das Gymnasium Johanneum in Homburg für Mittwoch, 15. September, 19 Uhr, in die Aula der Schule einladen. Prominentester Teilnehmer auf dem Podium ist der Trierer Bischof Stephan Ackermann.Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen war lange ein Tabuthema, über das wenig gesprochen wurde und das die meisten Menschen auch nicht zu interessieren schien. Seit einem guten halben Jahr ist das anders. In Berlin machte Ende Januar Jesuiten-Pater Klaus Mertes den Missbrauch an Schülern des Canisius-Kollegs öffentlich und entschuldigte sich. Mit dem Schweigen und Verdrängen war es danach vorbei: Immer mehr Opfer aus kirchlichen Einrichtungen meldeten sich und nannten Priester und Ordensleute als Täter. Der Missbrauchsskandal erschüttert die Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche. Aber auch andere Einrichtungen wie die renommierte Odenwaldschule sind betroffen.Auch das Gymnasium Johanneum ist vom Missbrauchsskandal betroffen. Aber nicht die Schule selbst, sondern vielmehr das frühere Internat des Gymnasiums, das seit über einem Jahrzehnt geschlossen ist. Die Fälle haben sich vor mehr als 25 Jahren ereignet, zwei Pater der Hiltruper Missionare haben zwischenzeitlich gestanden (wir berichteten). Die Aufarbeitung des Missbrauchs läuft derweil noch. Das Wissen darum hat für Schule und Kollegium des Johanneums, für Schüler und Eltern manches verändert. Viele Fragen sind aufgetaucht: Wie konnte das geschehen? Hat wirklich niemand etwas gewusst? Wer trägt Verantwortung? Wie kann das verloren gegangene Vertrauen wieder hergestellt werden? Überhaupt: Was können wir tun, um Heranwachsende vor sexuellen Übergriffen in der Schule, in der Freizeit und auch im privaten Umfeld zu schützen? Und wie kann Betroffenen geholfen werden?Antworten geben Bischof Stephan Ackermann, der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Fälle sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche, Pater Werner Gahlen, der Provinzial der Hiltruper Missionare, die das damalige Internat geleitet haben, Kirsten Glaser vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend im Bistum Speyer (BDKJ) und der Diplompsychologe Christoph Fleck. SR-Redakteurin Barbara Lessel-Waschbüsch moderiert die Diskussion, die man am Sonntag, 26. September, ab 20 Uhr 4 auf SR 2-Kultur-Radio in der Reihe "Diskurs" nachverfolgen kann. pn/redPodiumsdiskussion "Missbrauch in Schule und Gesellschaft" am Mittwoch, 15. September, um 19 Uhr in der Aula des Gymnasiums Johanneum in Homburg.

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