Wasser aus der Sicht des Bibers erleben

Homburg/Gersheim. In den Sommermonaten wird "Spohns Haus", das ökologische Schullandheim in Gersheim, für seine jungen Gäste um eine Attraktion reicher sein. Bis zum Beginn der Sommerfreizeiten für Jugendliche wird eine fest installierte Anlegestelle für Kanu- und Floßfahrten auf der Blies ihrer Bestimmung übergeben

 Ökopädagoge Winfried Lappel vor der Uferbefestigung des Landungsstegs an der Blies bei Gersheim. Foto: SZ

Ökopädagoge Winfried Lappel vor der Uferbefestigung des Landungsstegs an der Blies bei Gersheim. Foto: SZ

Homburg/Gersheim. In den Sommermonaten wird "Spohns Haus", das ökologische Schullandheim in Gersheim, für seine jungen Gäste um eine Attraktion reicher sein. Bis zum Beginn der Sommerfreizeiten für Jugendliche wird eine fest installierte Anlegestelle für Kanu- und Floßfahrten auf der Blies ihrer Bestimmung übergeben. Damit können junge Naturfreunde das "Ökosystem Wasser" sozusagen aus der Sicht des Bibers erleben. Dazu Hans Bollinger, Leiter des ökologischen Schullandheims: "Mit den Floß- und Bootsfahrten können wir das Angebot unseres Hauses für die Jugendlichen ein gutes Stück attraktiver gestalten". Gerade mal einen Steinwurf weit von Spohns Haus entfernt schlängelt sich die Blies, der zweitgrößte saarländische Fluss, durch das abwechslungsreiche Unesco-Biosphärenreservat Bliesgau. Bei den Verantwortlichen in "Spohns Haus" kam rasch der Gedanke auf, Flussfahrten mit Kanu und Floß als weitere Attraktion für die Teilnehmer von Jugendfreizeiten und Klassenaufenthalten zu nutzen. Allerdings zeigte es sich, dass die Umsetzung der Idee einige Schwierigkeiten bereitete. In dem Gersheimer Bereich folgt die Blies ihren natürlichen Windungen, und die Uferbepflanzung ist noch naturnah. Deshalb wurde diesem Bereich der offizielle Status eines FFH-Schutzgebietes (Flora-Fauna-Habitat) verliehen. Es erwies sich angesichts dieser ökologisch erfreulichen Bedingungen jedoch als schwierig, den Jugendlichen den Umstieg auf Boot und Floss gefahrlos zu ermöglichen. In einer gemeinsamen Aktion von "Spohns Haus", dem Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr, dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA), der Gemeinde Gersheim und dem Projektträger "NEU-StArT" des Diakonischen Werkes wurde der Bau einer festen Anlegestelle vereinbart. "NEU-StArT" bildet Jugendliche mit fehlender sozialer und beruflicher Qualifikation im Alter von 18 bis 25 Jahre aus und qualifiziert sie weiter in den Berufen Hauswirtschaft und Nutzgarten, Holzbearbeitung sowie Garten- und Landschaftsbau. Die jungen Leute bauten im alten Neunkircher Schlachthof unter Anleitung von Meister Helmut Haupenthal einen Landungssteg nach den Plänen des Ökopädagogen Winfried Lappel, einem Mitarbeiter von "Spohns Haus". Bereits zuvor installierten sie am Bliesufer einen Brückenkopf, der die Anlegestelle sichert. Nach dem Abklingen der momentanen Kälteperiode wird der Landungssteg vor Ort fest installiert und dann seiner Bestimmung übergeben. Erstmals genutzt werden kann der Steg allerdings erst nach der Brutsaison der zahlreichen Wasser- und Flugvögel, deren Artenreichtum im Bliestal erhalten und geschützt werden muss. redAnfragen zu Floss- und Kanufahrten auf der Blies: Tel. (06843) 589 99 10. Email: info@spohnshaus.de. "Mit den Floss- und Bootsfahrten können wir das Angebot unseres Hauses für die Jugendlichen ein gutes Stück attraktiver gestalten."Hans Bollinger

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