Wandern mit dem Landrat Unbekanntes Kleinod: Schloss Karlsberg neu entdecken

Homburg · Eine „etwas andere“ Wanderung mit dem Landrat über das versunkene „Märchenschloss“ Karlsberg.

 Der Karlsberger Hof ist Ausgangspunkt der Wandertour.

Der Karlsberger Hof ist Ausgangspunkt der Wandertour.

Foto: Wolfgang Henn

Die fünfte, rund acht Kilometer lange Wanderung mit dem Landrat zum 200-jährigen Bestehens des Saarpfalz-Kreises startet am Samstag, 8. September, um 10 Uhr am Karlsberger Hof in Homburg-Sanddorf. Dort wird sich Landrat Theophil Gallo mit Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind auf eine literarische Wandertour begeben. Denn seit dem Baubeginn im Jahr 1777 waren die neue Landresidenz Schloss Karlsberg und der regierende Herzog Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken nicht nur Gegenstand zahlreicher zeitgenössischer Briefe und Reiseberichte, sondern auch literarischer Werke.

In Gedichten, Romanen und Erzählungen wurde das Phänomen Karlsberg bis in unsere unmittelbare Gegenwart hinein verbreitet. Der Literaturwissenschaftler Reiner Marx wird die Wandergruppe über den Karlsberg und durch die Gartenanlage der Karlslust führen und an den historischen Relikten vor Ort aus solchen literarischen Texten rezitieren.

Die Wanderung startet vom Karlsberger Hof aus Richtung Karlsbergweiher vorbei an der Karlsbergquelle hinaus zur Orangerie, die früher dem Überwintern von Zitrusfrüchten diente. Weitere Stationen sind unter anderem Ehrenhof und Bärenzwinger. An diesen historischen Punkten wird Reiner Marx in seine literarische „Schatztruhe“ greifen und der Wandergruppe einige Textpassagen präsentieren. Eine der bekanntesten Passagen verfasste Adolph Freiherr von Knigge, der 1792 zu Gast auf dem Karlsberg war: „Der Weg führte beständig durch umzäumte Parforce-Parks, die dem Herzoge von Zweybrücken gehören, in welchen selbst Dörfer liegen, deren Einwohner sich dann, so gut sie können, mit dem Wildbrette um ihre Producte vergleichen“ – gemeint ist damit, dass die Jagdleidenschaft des Herzogs den Menschen um Homburg das Leben schwer machte. Knigge war es auch, der den Begriff vom „Feen-Schloss“ prägte, das „mit seinen Schätzen der Mühe werth sei, es zu sehen“.

Die Teilnehmer werden an weiteren Stationen zum Beispiel Interessantes zu Schloss Karlsberg aus einem Roman erfahren, der das Bauwerk als Kulisse und den Zweibrücker Herzog Karl II. August zum Hauptdarsteller hat. Die Ruinen und Erinnerungen von Schloss Karlsberg wurden im Geist der Romantik in der Reiseliteratur des 19. Jahrhunderts stets ausgiebig behandelt.

Die Tour endet wieder am Karlsberger Hof mit einem kleinen Umtrunk. Für diese Wanderung werden festes Schuhe empfohlen, da auch einige unbefestigte Wege auf der Route liegen werden.

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, sollten man sich bei der Saarpfalz-Touristik anmelden, Adresse: Paradeplatz 4, 66440 Blieskastel, Telefon (0 68 41) 104 7174, E-Mail: touristik@saarpfalz-kreis.de

 Ein idyllisches Wanderziel ist der Karlsbergweiher. 

Ein idyllisches Wanderziel ist der Karlsbergweiher. 

Foto: Wolfgang Henn/WolfgangHenn
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