Wagenrennen wie im alten Rom

Reinheim/Bliesbruck. Der Europäische Kulturpark ist jedes Jahr am zweiten Augustwochenende traditionell in der Hand der Römer. Dann finden Gladiatorenkämpfe, Pferderennen, Ausstellungen, Führungen, Stände mit römischen Alltagsleben sowie zahlreiche Aktionen für Kinder statt. "Vita Romana" zeigt, wie es Römern einst gefiel. So auch am zurückliegenden Wochenende

 Wagenrennen waren einer der Höhepunkte der "Vita Romana" im Europäischen Kulkturpark. Foto: Jörg Martin

Wagenrennen waren einer der Höhepunkte der "Vita Romana" im Europäischen Kulkturpark. Foto: Jörg Martin

Reinheim/Bliesbruck. Der Europäische Kulturpark ist jedes Jahr am zweiten Augustwochenende traditionell in der Hand der Römer. Dann finden Gladiatorenkämpfe, Pferderennen, Ausstellungen, Führungen, Stände mit römischen Alltagsleben sowie zahlreiche Aktionen für Kinder statt. "Vita Romana" zeigt, wie es Römern einst gefiel. So auch am zurückliegenden Wochenende. War es im Vorjahr glühend heiß, was sich unter anderem an allerlei einfallsreichen Kopfbedeckungen der Besucher und Mitwirkenden feststellen ließ, machte Petrus dem Fest diesmal einen Strich durch die Rechnung. Drückend und wechselhaft war das Wetter am Samstag. Das Ergebnis: Weniger Besucher und diese kamen meist später als sonst. Dabei hatte man auch dieses Mal die Qual der Wahl: Lieber das informative Mitmachprogramm für jedes Alter auf der deutschen Seite oder eher das etwas elegantere bei den Franzosen? Es war nicht einfach, sich zwischen Tonarbeiten, Wachstafeln sowie Schmuckherstellung einerseits und den muskulösen Männern, die sich bekämpften, auf der anderen Seite zu entscheiden. Von "Ascot-Feeling" sprach gar eine Besucherin aus der Landeshauptstadt. Damit meinte sie eine gewisse Eleganz, die man bei den Veranstaltungen in Bliesbruck zweifelsohne feststellen konnte. Da war angesichts so mancher Kleidchen bei den Kindern und der ein oder anderen Kopfbedeckung durchaus eine Stimmung wie beim englischen Pferderennen. Und die "Römer" in ihren Gespannen sorgten auch in diesem Jahr für Verblüffung. So schnell fuhren sie um die Kurven, dass man dachte, der Wagen kippe gleich um. Doch das hatten die "Römer" im Griff. Ruhiger ging es bei den Führungen durch den Park zu. Ob bei den Besichtigungen der Ausgrabungen oder den Vorträgen von Archäologe Florian Müller und Andreas Stinsky: Aufmerksamkeit war den Vortragenden sicher. Irgendwie war "Lehrer" Norbert Litzenburger "arbeitslos". Der Bliesdalheimer fand nur wenige Besucher in seiner römischen Schule vor. Anders sah es weiter vorne bei den Steinmetzen aus. Besuch aus der Schweiz sorgte für imposante Impressionen römischen Alltagslebens. Die Schweizer Gruppe "Cives rauraci et Vicani Vindonissenses" aus Augst und die Leute vom Legionärslager aus Windisch beeindruckten viele Besucher. Erst neugegründet hat sich die römische Legionärsgruppe "Legio XIIII Gemina" aus Saarbrücken. Vor der Kulisse der nachgebauten Nebengebäude der Villa Rustica zeigten sie römisches Militärleben. Quasi "Römische Tapas" hatte der Reinheimer Landbäcker Karl Jost im Angebot: Er bot einen sizilianischen Flammkuchen an. Landrat Clemens Lindemann teilte beiläufig mit, dass noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten für den Nachbau des keltischen Heiligtums begonnen werden. Damit nicht genug: Die Stiftung wird eine "Taverna" auf der deutschen Seite errichten. Die Taverna soll das Gesamtbild des Europäischen Kulturparks abrunden und in der ganzen Saison Essen und Trinken zur Römerzeit verdeutlichen.

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