Heimatgeschichte des Saarpfalz-Kreises Von den Unwettern in früheren Zeiten

Die Region von Blies und Schwarzbach war immer schon von kleineren Überschwemmungen betroffen. Es gab hier aber auch verehrende Unwetter.

 Mehrere Fuß hoch angeschwemmter Feldboden in den Straßen: Einöd – hier von der gegenüberliegenden Anhöhe am Buchenhof aus gesehen mit dem Höcherberg als Kulisse – war 1871 von schwerem Unwetter betroffen.

Mehrere Fuß hoch angeschwemmter Feldboden in den Straßen: Einöd – hier von der gegenüberliegenden Anhöhe am Buchenhof aus gesehen mit dem Höcherberg als Kulisse – war 1871 von schwerem Unwetter betroffen.

Foto: Martin Baus

Gegen Abend des 10. Juli abhin entlud sich über einem großen Theile der Gemarkung von Webenheim und Mimbach ein Hagelwetter, wie es keinem der ältesten Leute hierorts gedenkt. Nach Berechnung eines Glasers hat die Gemeinde Webenheim allein an zertrümmerten Fensterscheiben einen Schaden von circa 500 fl. [Gulden]. Der an Feldfrüchten erlittene Schaden ist bis jetzt auf Tausende von Gulden nicht annähernd zu schätzen. Auf der Gemarkung von Webenheim traf es 700 bis 800 Morgen [ein Morgen entsprach in Bayern etwa 3400 Quadratmetern] der besten Felder, mit den schönsten Früchten bestellt. Rechnet man den Ertrag eines Morgens nur zu 50 fl., so beliefe sich der Schaden auf 35 bis 40 000 fl. Sachverständige schätzen denselben jedoch noch bedeutend höher. Viele Leute, deren Acker zufällig in den zerstörten Strich zu liegen kommen, wurden dabei hart heimgesucht. Leider wurden auch die Orte Einöd und Schwarzenacker kaum minder hart betroffen. In den Straßen derselben lag der angeschwemmte Feldboden stellenweise mehrere Fuß hoch“.