Viktoria St. Ingbert „Das Meisterbier schmeckt auch während Corona“

ST. INGBERT · Bei der DJK St. Ingbert lief die erste Saison nach einem vereinsinternen Umbruch wie geschmiert. Besonders freuen dürfen sich die Viktoria-Frauen und die zweite Herren-Mannschaft, die nächste Saison eine Liga höher spielen.

 Ungeschlagen haben die Frauen von Viktoria St. Ingbert die Meisterschaft in der Bezirksklasse Südost errungen...

Ungeschlagen haben die Frauen von Viktoria St. Ingbert die Meisterschaft in der Bezirksklasse Südost errungen...

Foto: Stefan Holzhauser

Dass der Umbruch so rasch Früchte tragen würde, hätte man bei den Fußballern von Viktoria St. Ingbert vermutlich kaum für möglich gehalten. Die erste Herrenmannschaft, die in der Landesliga Ost Achter wurde sowie das AH-Team der St. Ingberter gewannen die Stadtmeisterschaft. Die zweite Männermannschaft und die Frauen feierten in ihren Ligen gar den Titel und damit den Aufstieg. Ein Vierfach-Triumph, bei dem „alle Erwachsenen-Mannschaften des Vereins etwas gewonnen haben“, freut sich Viktorias Aktiven-Cheftrainer Jeff Pluijmaekers.

Der Umbruch vor der Saison sei „mit Jugendspielern aus der Stadt, die sich mit dem Verein voll identifizieren und teilweise früher in der Viktoria-Jugend gespielt haben“, vollzogen worden. Zuvor habe der Club jahrelang keine eigenen Jugendspieler mehr hervorgebracht, die in den Aktivenbereich hochrücken konnten, berichtet der 29-Jährige. Dieses Tal soll bald durchschritten sein. „Wir wollen schon bald wieder in der Lage sein, Abgänge und Karriereenden durch die eigene Jugend zu kompensieren und als Verein weiter wachsen“, verspricht Pluijmaekers.

Die zweite Herrenmannschaft stieg aus der Kreisliga A Höcherberg auf und wird künftig in der Bezirksliga Homburg antreten. Die Reserve brachte es auf einen Punktquotienten von 2,81 und distanzierte den ärgsten Verfolger, die SG Erbach II (2,20), deutlich. Die St. Ingberter gewannen 15 ihrer 16 Saisonspiele. Einmal verließen sie den Platz als Verlierer. In den meisten Spielen durften sich die Anhänger der Viktoria allerdings auf Erfolge – und vor allem zahlreiche Tore ihrer Mannschaft freuen. St. Ingbert feierte eine ganze Reihe an turmhohen Kantersiegen. Zum Beispiel beim 15:0-Auswärtserfolg gegen Reiskirchen, beim 11:2 gegen Kleinottweiler oder beim 14:0 gegen Wiebelskirchen. 108 Treffer – im Schnitt fast sieben pro Spiel – schenkte die Viktoria-Reserve ihren Gegnern in den 16 Saisonspielen ein.

Die Frauen des Vereins kamen sogar komplett ohne Niederlage durch die Saison. Von den neun ausgetragenen Partien wurden bei einem Unentschieden acht gewonnen. Mit einem Punktquotienten von 2,78. setzten sich auch die Damen recht souverän vor der SG Rubenheim (2,60 Zähler) durch. Auch bei den Viktoria-Frauen gab es Tore satt. Unter anderem gleich zu Rundenbeginn beim 12:0-Heimsieg gegen die DJK Elversberg. Die Mannschaft steigt aus der Bezirksklasse Südost auf und geht nächste Saison in der Landesliga an den Start.

Die zweite Mannschaft hätte nach Rang drei in der Vorsaison die Meisterschaft selbstbewusst als Saisonziel ausgegeben, berichtetPluijmaekers, der sich in der Offensive vor allem auf seinen Torjäger vom Dienst verlassen konnte. Tim Klein erzielte in 16 Partien stolze 46 Treffer. Auch der Cheftrainer selbst stand in drei Partien für die Reserve auf dem Feld. Er erzielte ein Tor und bereitete zwei Treffer vor.

Pluijmaekers bedauert es zwar, dass sowohl die Aufstiegsfeier auf dem Platz als auch eine gemeinsame Abschlussfahrt wegen Corona ins Wasser fielen. Eine kleinere bei der Stadt angemeldete Meisterschaftsfeier habe es aber gegeben.„Das Meisterbier schmeckt auch während Corona ziemlich gut“, sagt Pluijmaekers mit einem Augenzwinkern. Und die selbst hergestellte Meisterschale – die offizielle des Verbandes ließ bis zuletzt noch auf sich warten – kam gut an. „Sie erhält in der Kabine einen Ehrenplatz“, flachst Pluijmaekers.

Mit der zweiten Mannschaft werde nun in der Bezirksliga der Ligaverbleib angepeilt, während die Erste in der Landesliga ein besseres Ergebnis als den achten Rang der letzten Saison erzielen will. Als Abgänge stehen Marco Cardia (DJK Neuweiler), Maximilian Tittelbach (SV Schnappach) sowie Maximilian Walter (SV Rohrbach) fest. Nach den Winterverpflichtungen Andreas Wellner (SV Auersmacher) und Nico Deckarm (SV Rohrbach) kommen nun auch noch Noah Dillinger (U19 SV Rohrbach), Jan Jochem (SG Schiffweiler-Landsweiler-Reden), Noah Müller (SF Köllerbach), Edgar Munsch (U19 SG Hassel), Amar Omerovic (U19 SV Hellas Bildstock) sowie Karsten Specht (SV Spiesen) ins Betzental zur Viktoria.

  ... eine Niederlage musste hingegen die zweite Herren-Mannschaft in der Kreisliga hinnehmen. Doch auch sie feierte am Ende die Meisterschaft.

... eine Niederlage musste hingegen die zweite Herren-Mannschaft in der Kreisliga hinnehmen. Doch auch sie feierte am Ende die Meisterschaft.

Foto: Stefan Holzhauser

Hendrik Brixius, neben Aljoscha Schmidt in der letzten Saison einer der beiden Co-Trainer von Pluijmaekers, scheidet aus dem Trainerteam aus. Er wird der ersten Mannschaft aber weiter als Führungsspieler zur Verfügung stehen. Dafür kehrt Jan Rudolph wieder ins Trainerteam zurück und kümmert sich auswärts als Spielertrainer um die zweite Mannschaft, die ihre Partien in der Fremde nächste Saison getrennt von der Ersten austrägt. Co-Trainer Schmid und Pluijmaekers sind für beide Teams in den Heimspielen und den gemeinsamen Trainingseinheiten verantwortlich.

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