Tristes Wetter und Zeit für Gedanken
Die Welt ist derzeit noch trist und kalt. Der Winter sollte laut Volksbrauch ja eigentlich schon mit der Fastnacht verschwinden, aber er bleibt und bleibt - seit Jahren immer auch noch den ganzen März hindurch. Der fröhliche Keramikmarkt fällt schon wieder ins Wasser, was er nicht verdient hat und die Fans der schönen Töpferware vergrätzt
Die Welt ist derzeit noch trist und kalt. Der Winter sollte laut Volksbrauch ja eigentlich schon mit der Fastnacht verschwinden, aber er bleibt und bleibt - seit Jahren immer auch noch den ganzen März hindurch. Der fröhliche Keramikmarkt fällt schon wieder ins Wasser, was er nicht verdient hat und die Fans der schönen Töpferware vergrätzt. Aber noch ist ja Fastenzeit und damit noch längst kein Startschuss fürs frühlingshafte Ostereiersuchen gefallen, obwohl die Häschen schon erwartungsvoll in den Supermarkt-Regalen stehen. Auch Ferienlaune stellt sich noch nicht ein, denn in der gerade vergangenen Woche wurden in den Schulen noch jede Menge Prüfungen geschrieben oder ernste Themen behandelt. Zum Beispiel der Besuch des Holocaust-Überlebenden Menachem Kallus am Johanneum. Auch schon zum Auftakt der Anne-Frank-Ausstellung vor einem Jahr war der 76-jährige zu Besuch in Homburg und hatte von seinem Schicksal erzählt. Dass er als 12-jähriges Kind seine Eltern zum letzten Mal sah und im Lager völlig auf sich allein gestellt war, Entscheidungen über Leben und Tod fällen und jeden Tag aufs Neue überleben lernen musste, hat die Schülerinnen und Schüler tief beeindruckt. Ganz allein sei der Junge gewesen, sagte ein Schüler, er könne sich ein Leben ohne seine Familie überhaupt nicht vorstellen. Manchmal seien es eben die kleinen Dinge, die anschaulich wirken und die in unseren Herzen verbleiben, betonte Schulleiterin Wenzel-Staudt. Auch die Fastenzeit, mag das Wetter noch so trist sein, ist eine Gelegenheit, über die kleinen Dinge und ihren Wert nachzudenken. Und in zwei Wochen kann man sich ja dann genüsslich über die Schoko-Hasen hermachen.