Tischtennis-Regionalliga Limbach startet in eine „chaotische Saison“

LIMBACH · Für die Tischtennisspieler vom TV Limbach beginnt am Sonntag mit einem Heimspiel ohne Zuschauer die neue Runde. Der TVL war in der vergangenen Spielzeit sportlich eigentlich abgestiegen. Dass er nun wieder in der Regionalliga antreten darf, ist aber nicht das Kurioseste an der „Corona-Runde“.

 Für Routinier Christian Schleppi und den TV Limbach beginnt die neue Saison in der Tischtennis-Regionalliga am Sonntag mit einem Heimspiel gegen die TG Wallertheim.

Für Routinier Christian Schleppi und den TV Limbach beginnt die neue Saison in der Tischtennis-Regionalliga am Sonntag mit einem Heimspiel gegen die TG Wallertheim.

Foto: Markus Hagen

Eigentlich waren die Tischtennisspieler des TV Limbach in der vergangenen Saison aus der Regionalliga abgestiegen. Allerdings feierten die Saarländer über ein Hintertürchen doch noch den Klassenverbleib. Weil der TTC Wehrden seine Mannschaft bereits Ende Juni vom Spielbetrieb zurückgezogen hat, sind die Limbacher nun der einzige Saar-Verein, der in der Regionalliga an den Start geht. Bis auf den TVL standen dort bereits alle anderen Teams an den Platten. Die Limbacher greifen erst am nächsten Sonntag, 18. Oktober, mit einer Heimpartie gegen die TG Wallertheim ins Wettkampfgeschehen ein – Beginn ist um 14 Uhr in der Schulturnhalle Limbach.

Zuschauer werden die Partie allerdings nicht verfolgen können. In der Halle erlaubt sind lediglich die Spieler, ein Trainer und der Oberschiedsrichter. Es gilt eine Abstandspflicht von 1,50 Metern – und alle Akteure, die nicht gerade ihr Match bestreiten, müssen einen Mund- und Nasenschutz tragen.

„In dieser Saison ist alles ein wenig chaotisch. Warum wir weiterhin Regionalliga spielen, hat einen einfachen Grund: Es haben viele Teams abmelden müssen, die zuvor ein großes Budget hatten. Denen sind wegen Corona wichtige Sponsoren weggebrochen“, erklärt Limbachs Routinier Christian Schleppi. Das traf die Vereine, die zuvor auf den Einsatz mehrerer ausländischer Spieler gebaut hatten, hart. „Da bei uns alles eher auf Hobby-Basis abläuft, haben wir in Limbach keinen Spielerengpass“, sagt Schleppi. Vier Mannschaften hatten vor der Runde erklärt, auf die Teilnahme an der Regionalliga zu verzichten. So wurde der Platz für den TV Limbach frei.

Und der hatte vor der Runde keine Abgänge zu verzeichnen. Im Gegenteil: Der Kader konnte um zwei Neuzugänge verstärkt werden. Limbachs neuer Spitzenspieler ist Gregor Clemens Foerster. „Er wohnt in Japan und ist dort für die Firma Tibhar der Asienbeauftragte. Zuvor war er japanischer Nationalcoach und persönlicher Trainer des Weltklassespielers Jun Mizutani“, berichtet Schleppi. Foerster wird zwar nicht bei allen Partien der Limbacher mitwirken können. „Aber während seiner Deutschlandbesuche soll er für uns spielen. Das sind zwei Wochen im November und drei Wochen im Februar nächsten Jahres.“ Ein kleines Fragezeichen stehe allerdings noch hinter Foersters Einsatz. Aufgrund der steigenden Infektionszahlen müsse abgewartet werden, ob der Neuzugang zur besagten Zeit tatsächlich einreisen darf.

Der zweite Neuzugang des TVL ist hingegen ein alter Bekannter. Carlo Feltes spielte bereits zwischen 2008 und 2013 für Limbach. „Carlo hat seine aktive Laufbahn eigentlich beendet, wird aber ein Jahr bei uns aushelfen, weil unser Kader nicht sehr groß ist“, sagt Schleppi. Veltes wird gleich am ersten Spieltag gegen Wallertheim mitwirken.

Wenn die Runde am nächsten Wochenende für Limbach beginnt, haben die Saarländer einiges aufzuholen. Denn die Konkurrenz hat bereits bis zu vier Partien ausgetragen. Die drei ersten geplanten Spieltage des TVL fielen alle den Quarantäne-Bestimmungen zum Opfer. An der Sportschule Saarbrücken, an der auch Limbacher Akteure trainieren, hatte es Corona-Fälle gegeben. Der TVL bat deshalb um Verlegung seiner Partien. Aber auch bei den Gegnern gab es Probleme. Auch im Leistungszentrum des Bundesligisten ASV Grünwettersbach hatte es positive Tests gegeben. In Grünwettersbach trainieren Spieler, die in den Reihen der Limbacher Regionalliga-Gegner stehen.

Der Auftaktgegner des TVL, die TG Wallertheim hat ihre ersten drei Saisonspiele zwar alle verloren, trotzdem sei die TGW „sehr stark besetzt“, weiß Schleppi. Die Niederlagen habe Wallertheim allesamt gegen die absoluten Spitzenmannschaften der Spielklasse kassiert. Zudem habe der Gegner den Wettbewerbsvorteil, stehe schon mitten in der Saison. Zum Auftakt soll trotzdem mindestens ein Unentschieden her. Und ein Remis ist in dieser Saison bereits bei sechs Punkten erreicht. Denn in sämtlichen Tischtennis-Klassen wird in der Corona-Runde auf Doppel verzichtet. Dafür werden alle Einzel gespielt, so dass zwischen einem 6:6 und 12:0 jedes Ergebnis möglich ist.

Ein wenig unangenehm ist Schleppi, dass der Saarpfalz-Kreis für seine Hallen die Duschen gesperrt hat. Das heißt, dass die Gäste die Rückreise nach Rheinland-Pfalz am Sonntag eigentlich in verschwitzten Sportklamotten antreten müssen. „Unsere Gegner kommen von sehr weit her angereist. Wir könnten den Spielern theoretisch anbieten, dass sie in der Dorfhalle oder Hugo-Strobel-Halle in Altstadt duschen – eben in Hallen, die nicht vom Landkreis betrieben werden“, sagt Schleppi. Da es für ihn keinen ersichtlichen Unterschied macht, ob sich die Gästespieler inLimbach oder ein paar hundert Meter Luftlinie entfernt in Altstadt unter die Brause stellen, findet Schleppi die Vorgaben „ein stückweit sinnlos“.

Allzu viele Gedanken daran verschwenden möchte der Routinier aber nicht. Dazu hat er das große Saisonziel viel zu fest vor Augen. Dieses lautet Klassenerhalt – und soll in der neuen Saison nicht durch den Rückzug anderer Vereine erreicht werden. Sondern rein sportlich an den Tischtennisplatten.

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