Für krebskranke Kinder Einfallsreichtum für krebskranke Kinder

Homburg/St Ingbert · Mit Spenden kann die Elterninitiative krebskranke Kinder im Saarland kranken Kindern und deren Familien Wünsche erfüllen. Wegen Corona konnten einige Aktivitäten, die sonst Spenden generierten, nicht stattfinden. Da hieß es kreativ sein.

 Über eine Spende von über 1700 Euro von Doris Roos (links) freuen sich nicht nur Sigrid Singer und das gut gefüllte Sparschwein in deren Hand, sondern vor allem die Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland, die damit kranke Kinder und deren Familien unterstützt.

Über eine Spende von über 1700 Euro von Doris Roos (links) freuen sich nicht nur Sigrid Singer und das gut gefüllte Sparschwein in deren Hand, sondern vor allem die Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland, die damit kranke Kinder und deren Familien unterstützt.

Foto: Cornelia Jung

Die St. Ingberterin Doris Roos hat von Berufs wegen mit dem dekorativen Äußeren von Frauen zu tun. Doch die Mary-Kay-Beraterin weiß, dass Schönheit zwar viel, doch bei weitem nicht alles ist. Für sie ist es wichtig, dass ihre Familie, Freunde und sie selbst gesund sind. Gesundheit kann man sich nicht in jedem Fall erkaufen, gerade wenn es um das Thema Krebs geht. Aber mit etwas finanziellem Einsatz kann das Leben von krebskranken Kindern und deren Angehörigen erleichtert werden. Deshalb spenden Doris Roos und ihre Kolleginnen seit mehr als fünf Jahren an die Elterninitiative krebskranker Kinder (Ekki), die in Homburg angesiedelt ist.

Normalerweise werden die Spenden aus dem Erlös eines Standes auf dem Wadgasser Weihnachtsmarkt generiert, der jedoch, so wie vieles andere auch, Corona zum Opfer fiel. „Da haben wir uns überlegt, dass wir trotzdem was mit unseren Kunden machen“, erzählt Doris Roos, „wir haben Merchandise-Artikel von den Ekkis verkauft und Zimtwaffeln gebacken. Eine Freundin hat Suppe gekocht und in ihrer Straße verkauft. Die Nachbarn haben die nicht nur gegessen, sondern auch fleißig gespendet.“ Aus diesen und noch einigen kleineren Aktionen kamen im Dezember 1786,50 Euro zusammen, die Sigrid Singer stellvertretend für die Ekkis nun offiziell übergeben wurden. Und sie freute sich riesig darüber, denn gerade jetzt wird das Geld mehr denn je gebraucht. Ist die Initiative doch nun unter die Bauherren gegangen. Im kommenden Jahr soll das „Haus des Kindes und der Jugend“, ein Gemeinschaftsprojekt der Ekkis und der Kinder-Krebsstiftung Saar-Pfalz, eröffnet werden. Es ist ein Multifunktionshaus, in dem Eltern und Geschwister ihren erkrankten Kindern nahe sein können, in dem Aktivitäten der Jugendnachsorge stattfinden und wo es auch Räume für Forschungsprojekte der Kinderonkologie geben wird. Noch in diesem Jahr soll Richtfest sein, 2022 der Einzug erfolgen.

Geld wird aber auch für laufende Projekte benötigt, so etwa für die Erfüllung von Wünschen. Jedes Kind, das neu auf Station kommt, darf der Wünschebox einen schriftlich festgehaltenen Traum anvertrauen. Konzertkarten, Unterschriften auf einem Trikot der Lieblings-Fußballmannschaft oder ein entsprechend signierter Ball ließen so Kinderaugen glänzen. „Aktuell planen wir, nochmal in Kleingruppen klettern zu gehen oder auch ein Kreativ- und Wohlfühlwochenende im Waldpiraten-Camp in Heidelberg anzubieten. Das ist ein Camp der Kinderkrebsstiftung, wo unsere Kinder, deren Geschwister oder auch verwaiste Geschwister eine Woche elternfrei verleben dürfen.“ Diese Freizeit mit vielen Highlights will nicht nur organisatorisch, sondern auch finanziell gestemmt werden, weshalb Spenden immer willkommen sind. Auch die Klinik-Clowns werden aus solchen Mitteln bezahlt.

Deshalb ist Sigrid Singer Doris Roos sehr dankbar: „Mich hat das bewegt, dass Doris mich damals angesprochen hat und von unserem persönlichen Schicksal berührt war. Und es hat mich besonders gefreut, dass Menschen, denen es gut geht, sich Gedanken um andere machen. Trotz des täglichen Stresses und der Hektik des Alltags.“ Ganz „unschuldig“ ist Sigrid Singer am guten Spendenergebnis nicht, denn sie drehte im Vorfeld ein Motivationsvideo, um denen, die die Ekkis nicht kennen, die Hintergründe und das Engagement näher zu bringen. Manfred Singer, der Ehemann von Sigrid, ist des Lobes voll für den Einsatz der Kosmetikexpertin und deren „Truppe“: „Was die sich immer alles einfallen lassen, um Spenden für uns einzutreiben, das ist unglaublich.“ Seit 1982 gibt es die Elterinitiative schon und „dank solcher Spenden konnten wir seitdem kranken Kindern und deren Familien viele Lichtblicke schenken“,sagt Sigrid Singer.

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