Ein Riesenspaß unter Gottes Sonne Mordsgaudi auch im Swimmingpool

Ommersheim · Sommerfestumzug durch die Straßen von Ommersheim mit vielen originellen Ideen und bunten Kostümen.

 Die Gruppe Dincher nahm am Ommersheimer Sommerumzug mit einem Swimmingpool teil.

Die Gruppe Dincher nahm am Ommersheimer Sommerumzug mit einem Swimmingpool teil.

Foto: Jörg Martin

„Ei, hätt’ ma sich fabooze misse?“, fragte die Seniorin am Samstagnachmittag in der Saarpfalz-Straße ihre Nachbarin. „Werfe die aach Guddzjer?“, war die andere zentrale Frage, die vor allem den Nachwuchs beschäftigte. Und es gab ein wenig Wurfmaterial. Allerdings war es kein Fastnachtsumzug, der da auf den Straßen tobte. Beim Sommerfestumzug des Karnevalvereins Ommersheim (KVO) „Die Sackschisser“ zu deren 44-jährigem Jubiläum herrschten keine närrischen Vorgaben. Zwar waren bei dem Lindwurm durch die Straßen Ommersheims einige Leute etwa als Mönch, Squaw oder Zauberer verkleidet. Doch vielen war es bei Temperaturen von um die 24 Grad einfach zu warm, weshalb sommerliche Kleidung bevorzugt wurde. Das Wetter war ideal fürs Tragen auch von Schottenröcken, auf die mancher Teilnehmer zurückgegriffen hatte. 31 Gruppen marschierten mit, die sich mit ihrem Einfallsreichtum regelrecht überboten. Einige griffen auf die gleichen Motive wie beim Rosenmontagsumzug zurück, bei dem es geregnet hatte und Sturm angekündigt war.

Wegen des Einsatzes eines Rettungswagens startete der Sommerzug mit 20 Minuten Verspätung. Auf halber Strecke, etwa in Höhe der Pfaffentalstraße, kam er außerplanmäßig ins Stocken, ehe er im Zentrum von „Ommaschum“ eintraf. Dort erläuterte Elferratspräsident Martin Ruffing die Gruppen und Wagen. Gleich zu Beginn wurde es royal, nachdem der Sackschisser auf seinem Wagen symbolisch den Zug eröffnet hatte: Das KVO-Prinzenpaar Michelle I. (Post) und Sebastian II. (Schmitt) fuhren im Sommerdress im Cabrio mit. Dicht gefolgt von den „Ommaschumma Hexe“ mit dem Männerballett. Für den Rhythmus, bei dem man mit muss, sorgte auch diesmal die Samba-Gruppe Rhythm Bollox. Die KVO-Juniorengarde hatte irgendwie Pech: Sie wollten gerade in der Saarpfalz-Straße stoppen, um einen Tanz aufzuführen. Da wurden sie von hinten von der Freiwilligen Feuerwehr mit einer Spritze nass gemacht. Der Tanz wurde lachend abgebrochen. Derweil wiesen die Bienen des Dorfvereins Wittersheim darauf hin, dass es ohne sie kein Obst und kein Gemüse gibt. Die Straußbuwe Assweiler erinnerten mit ihrem Wagen an die Jahrhundertkerb im September. Manche Gruppen schenkten Bier oder Sekt statt Wurfmaterial an die Zaungäste aus. Der KV „Die Pulverblättcher“ aus Blickweiler hatte die 50er Jahre und Rock’n Roll zum Thema und sogar einen Grill dabei. Da freuten sich viele über gebratene Würstchen.

Zum Anbeißen war auch die Gruppe des Handballverein Ommersheim, als lebende Zuckerwatte marschierten die Teilnehmer mit. Der TuS Ommersheim schoss derweil Raketen ab und nahm mit Ballons am bunten Vergnügen unter freiem Himmel teil. „Alles dreht sich um de Woon“ (Wagen, Anm. der Red) stand auf dem großen Prunkwagen des KV „Die Kowe“ Auersmacher. Sie nahmen mit ihrem Narrenschiff teil, das genauso mächtig und stolz daher kam, wie die Kowe selbst. Höhepunkt war aber zweifelsohne die Gruppe Dincher, die in Bade-Outfit und mit Swimming Pool einen mehr als passenden Beitrag zum Umzug lieferten.

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