Seniorenheim für Kirkel

Kirkel. Vor drei Jahren war es schon einmal groß angekündigt worden: das geplante Geschäftshaus mit Wohnungen auf dem Gelände des ehemaligen Aktiv-Marktes im Zentrum von Kirkel. Der Bauunternehmer Dietmar Boesen hatte dieses Grundstück mit einem stillgelegten Lebensmittelmarkt erworben und zunächst geplant, hier ein Altersheim zu errichten

Kirkel. Vor drei Jahren war es schon einmal groß angekündigt worden: das geplante Geschäftshaus mit Wohnungen auf dem Gelände des ehemaligen Aktiv-Marktes im Zentrum von Kirkel. Der Bauunternehmer Dietmar Boesen hatte dieses Grundstück mit einem stillgelegten Lebensmittelmarkt erworben und zunächst geplant, hier ein Altersheim zu errichten. Diese Pläne hatten sich zerschlagen, doch Boesen ließ sich nicht abbringen: Er kaufte mehrere angrenzende Grundstücke noch hinzu, um das ursprüngliche Terrain des Aktiv-Marktes schließlich auf 13 000 Quadratmeter anwachsen zu lassen. So wurde der Weg frei für eine Großinvestition: das Dorfzentrum. Im September 2005 groß angekündigt, wurde es dann aber plötzlich still um das Großvorhaben. Die Anwohner spotteten über die "Sanddüne" auf dem Gelände, während die Baustelle ruhte und Boesen nach neuen Investoren suchte. Mit Unterstützung von Bürgermeister Hochlenert und dem CDU-Landtagsabgeordneten Günther Becker wurde der Kontakt zu dem Unternehmer Hartmut Ostermann hergestellt, der die Hotelkette Victor's und 125 Seniorenheime ("Pro Seniore") in ganz Deutschland betreibt. Er erklärte sich bereit, in dem geplanten Gebäudekomplex 120 Plätze für Senioren zu bauen. Ebenfalls einziehen ins neue Gebäude werden die Volksbank Saarpfalz, ein Optiker, eine Apotheke und ein Friseur. Den größten Platz im Erdgeschoss wird der 2500 Quadratmeter große Lebensmittelmarkt Wasgau einnehmen, der dann vom Marktplatz wegzieht. Wie der Projektentwickler Dietmar Boesen in einer Pressekonferenz mitteilte, bleibe die Wertschöpfung des 13-Millionen-Projektes im Saarland: Boesen ist ortsansässiger Kirkeler, mit der Firma Projektline kommt der Bauträger aus Merzig, den von der Gemeinde bereits genehmigten Bauplan hat ein Architekturbüro aus Neunkirchen gezeichnet und die Statik ein Büro aus Ottweiler berechnet. Mit der Entscheidung für Kirkel endet damit die über zwei Jahre dauernde Suche nach einem Betreiber für eine Senioreneinrichtung. Alle Beteiligten, darunter auch die Gemeinde, sprachen von einem absoluten Glücksfall. Boesen ist froh, "dass im Gemeinderat alle Beschlüsse über das Gelände einstimmig gefallen sind". Bauherr und Betreiber rechnen nach Fertigstellung gegen Ende 2009 mit 160 neuen und 30 verlagerten Arbeitsplätzen. Er sei schon mehrfach von Frauen im Dorf angesprochen worden, die eine Arbeit in der näheren Umgebung suchten, so Boesen: "Die freuen sich auf eine Beschäftigung im Seniorenheim oder in den Geschäften, die sie zu Fuß erreichen können." Da der Weg zum Großprojekt mit vielen Rückschlägen verbunden war, ist Boesen jetzt heilfroh: "Diesmal klappt es."