Schüler laden zum Aktionärstreffen ein

Homburg. Die Managerzunft musste in den vergangenen Jahren viel mediale Haue einstecken. Unternehmerische Fehler, Maßlosigkeit bei den Gehältern und Fälle von Steuerhinterziehung haben dem Ansehen der Wirtschaftseliten in der Bevölkerung geschadet

 Friederike Kurz und Marketingleiter Max Euler bei der Vorstellung des Mannlich-Kalenders, den die eigene Firma produziert hat. Foto: SZ

Friederike Kurz und Marketingleiter Max Euler bei der Vorstellung des Mannlich-Kalenders, den die eigene Firma produziert hat. Foto: SZ

Homburg. Die Managerzunft musste in den vergangenen Jahren viel mediale Haue einstecken. Unternehmerische Fehler, Maßlosigkeit bei den Gehältern und Fälle von Steuerhinterziehung haben dem Ansehen der Wirtschaftseliten in der Bevölkerung geschadet. Das hat jedoch elf Schülern der zehnten Klasse des Mannlich-Gymnasiums nicht abgeschreckt, selbst zu Unternehmern und Vorstandsmitgliedern zu werden. "Mannlich Making Calendars" (MMC) heißt ihr Unternehmen. Mannlich stellt Kalender her. Zum einen Kalender für das Jahr 2010 "mit Ansichten von Homburg, wie wir Jugendliche die Stadt sehen" sagt Friederike Kurz, Vorstandsvorsitzende des Junior-Unternehmens. Zum Anderen können bei ihnen Kalender bestellt werden, die individuell gestaltet werden. MMC ist im Rahmen des Bundesprojekts "Junior" entstanden. Junior will interessierten Schülern die Möglichkeit geben, Wirtschaft nicht nur theoretisch kennen zu lernen, sondern für ein Jahr ein eigenes Unternehmen zu gründen, eine Geschäftsidee zu entwickelt, die in der Praxis mit allen Risikofaktoren des Wirtschaftslebens umgesetzt werden muss. Unterstütz wird das Projekt unter anderem vom saarländischen Wirtschafts- und Kultusministerium. Das Projekt ist auf ein Schuljahr begrenzt. Nach Ablauf der Zeit muss das Unternehmen aufgelöst werden. Die Mannlich-Schüler mussten zu Beginn 90 Anteilsscheine ihres Unternehmens zu je zehn Euro pro Stück verkaufen, meist an Eltern und Bekannte. Das eingenommene Geld ist das Startkapital. "Wir müssen auch Steuern und die Gehälter für Mitarbeiter und den Vorstand bezahlen", sagt Friederike Kurz. Schülermitarbeiter bekommen pro Stunde 30 Cent, Vorstandsmitglieder 50 Cent. Auf die Frage, ob die höheren Managergehälter gerechtfertigt seien, lacht die Vorstandsvorsitzende und fügt an. "Ja, denn wir müssen auch mehr organisieren, regulieren und planen". 250 Kalender sind bereits verkauft worden, hundert weitere wurden bereits nachgeliefert. Sie waren unter anderem beim Adventskonzert des Mannlich-Gymnasium in der protestantischen Stadtkirche erhältlich. Beginn ist 19 Uhr. Des Weiteren gibt es sie bei Papier Klein und im Café Chili. Die Kalender kosten sechs Euro. Ziel ist es, nach einem Jahr so viel erwirtschaftet zu haben, dass die Aktionäre ihre zehn Euro für die Aktie zurückbekommen. Das erste Aktionärstreffen findet am Montag, 14. Dezember, 19 Uhr in der Aula des Homburger Mannlich-Gymnasiums. fab

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