Schöne Töne statt Gequietsche

Homburg. Lena Rass steht zwischen Flöten in verschiedenen Größen, eine hält sie an den Lippen, die klassische Sopranflöte, die Vielen als Inbegriff des Anfängerinstruments gilt. Ist sie auch, sagt Lehrerin Elisabeth Weyers (Foto: SZ) von Homburgs städtischer Musikschule, denn sie lässt sich auch dann erlernen, wenn die Finger noch klein sind

 Wenn Lena Rass in ihre Blockflöte bläst, klingt das schon ziemlich elegant. Neben ihrer Sopranflöte gibt es noch jede Menge kleinere und größere Verwandte: von der Garklein- über die Sopraninoflöte bis zu Alt-, Tenor- und Bassflöte. Foto: Thorsten Wolf

Wenn Lena Rass in ihre Blockflöte bläst, klingt das schon ziemlich elegant. Neben ihrer Sopranflöte gibt es noch jede Menge kleinere und größere Verwandte: von der Garklein- über die Sopraninoflöte bis zu Alt-, Tenor- und Bassflöte. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Lena Rass steht zwischen Flöten in verschiedenen Größen, eine hält sie an den Lippen, die klassische Sopranflöte, die Vielen als Inbegriff des Anfängerinstruments gilt. Ist sie auch, sagt Lehrerin Elisabeth Weyers (Foto: SZ) von Homburgs städtischer Musikschule, denn sie lässt sich auch dann erlernen, wenn die Finger noch klein sind. Die größeren Verwandten, wie Alt- oder Tenorflöte, brauchen größere Hände, sind dadurch eher später dran. Doch bei den Anfängern bleibt es nicht, denn Blockflöte spielen ist mehr. "Ich habe Schüler jeden Alters", sagt Elisabeth Weyers, die hauptsächlich einzeln oder in Zweiergruppen unterrichtet. Für fortgeschrittene Spieler bietet sie zum Beispiel projektweise Ensemblespiel an - in unterschiedlichen Besetzungen. "Die Schüler bleiben meist viele Jahre", berichtet sie. Und die guten Erfahrungen im Unterricht und mit dem Instrument führten dazu, dass sie auch als Erwachsene noch gerne danach greifen. Lena Rass hat mit acht Jahren begonnen und das, was sie ihrer Flöte entlockt, klingt schon ziemlich elegant. Vom berüchtigten Quietschen ist auch nichts zu hören, als sie gemeinsam mit ihrer Lehrerin den Kanon "Heho, spann den Wagen an" anstimmt, der in den vergangenen Tagen gut zum Wetter passte, denn der Wind trieb den darin besungenen "Regen übers Land". Elisabeth Weyers achtet sehr auf den guten Ton. Stark und rund soll er sein, zudem mit einem geflüsterten "dü" beginnen. "Es soll so klingen, wie wenn ein Mensch schön singt", sagt sie und erzählt, dass dieser warme Klang auch den Eltern auffällt. "Die Kinder spielen schön" bekomme sie oft zu hören. Der Anfangsunterricht ist wichtig. Hier lasse sich alles in eine gute Bahn lenken. Besonders achte sie darauf, dass sich keine Fehler einschleichen. Und damit alles stimmt, arbeitet sie mit ihren Schüler zunächst einmal nur mit dem Flötenkopf. Aber auch die Körper- und die Fingerhaltung sind grundlegend, genauso übrigens wie der Atemfluss, der speziell trainiert wird, damit er wie beim Singen oder Sprechen fließt. Dies geschieht auch spielerisch und so kommen schon einmal Wattebällchen und Seifenblasen zum Einsatz. "Diese Arbeit ist auch sehr hilfreich", wenn später ein anderes Blasinstrument erlernt werde. Und was schätzt die Diplom-Musiklehrerin selbst an ihrem Instrument? "Die Freiheit, die ich bei der Blockflöte genieße." Sie könne ohne lange Vorbereitung und Einspielphase loslegen. Außerdem sei das Instrument robust und handlich, lasse sich leicht mitnehmen. Vielseitig sei es obendrein: "Es ist für alte Musik ebenso geeignet wie für neuzeitliche und experimentelle Stücke." Wer Feuer gefangen hat: Starten lässt sich damit in jedem Alter, das weiß Elisabeth Weyers aus eigener Erfahrung: Die älteste Schülerin fing mit 66 Jahren an, die jüngsten sind gerade fünf. "Es soll so klingen, wie wenn ein Mensch schön singt."Elisabeth Weyers

Hintergrund19 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten an der Musikschule Homburg. Angeboten wird Einzelunterricht in Klavier, Keyboard, Akkordeon, Violine, Cello, Gitarre, Blockflöte, Querflöte, Klarinette, Saxofon, Blechblasinstrumenten, Schlagzeug, Percussion und Gesang. Zudem gibt es musikalische Früherziehung für Vier- bis Sechsjährige sowie Musik und Tanz für die Kleinsten zwischen eineinhalb und vier Jahren mit ihren Eltern. Auch musikalische Ensembles gehören zum Angebot. 25 Minuten Einzelunterricht pro Woche kosten monatlich 33 Euro, 45 Minuten 66 Euro. Der Preis für die musikalische Früherziehung liegt bei 22 Euro monatlich. Ensembles kosten nichts. Anmeldung und Info: Carola Ulrich, Leiterin der Städtischen Musikschule Homburg, Gerberstraße 34, 66424 Homburg, Telefon (0 68 41) 17 29 42. ust Auf einen BlickDie Blockflöte hat eine lange Geschichte. Anfangs war sie nur ein simples Holzrohr, im Laufe der Jahre wurde sie verfeinert. Um Töne zu erzeugen, bläst der Spieler durch ein pfeifenartiges Mundstück. Die Kunst besteht darin, den Luftstrom richtig zu bemessen, da sonst die Töne quietschen oder zu hoch beziehungsweise zu tief klingen. Es existiert eine ganze Blockflötenfamilie, zu der etwa die Sopranino-, die Alt-, die Tenor- oder die Bassflöte gehören. ust

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