Zwei Wochen-Stunden Feuerwehr-Lehre

Rohrbach · Die Gemeinschaftsschule Rohrbach bildet ab sofort Kinder auch zu Rettern aus. Die Interesse der Schüler an dem Wahlpflichtfach ist groß.

 Die „Feuerwehrschüler“ der neuen Projektgruppe legten nach dem Fototermin gleich sportlich mit dem Jugendfeuerwehrbeauftragten los. Viele Feuerwehrkameraden und offizielle Gäste kamen gern zur Auftaktveranstaltung in die Gemeinschaftsschule Rohrbach. Foto: Cornelia Jung

Die „Feuerwehrschüler“ der neuen Projektgruppe legten nach dem Fototermin gleich sportlich mit dem Jugendfeuerwehrbeauftragten los. Viele Feuerwehrkameraden und offizielle Gäste kamen gern zur Auftaktveranstaltung in die Gemeinschaftsschule Rohrbach. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Zum 2. Schulhalbjahr startet an der Gemeinschaftsschule (GemSch) Rohrbach ein Schul-Projekt "Feuerwehr" in Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr vor Ort. Das ist einmalig im Saarpfalz-Kreis, denn in der Gersheimer Schule, wo es ein ähnliches Projekt bereits als AG gibt, ist die Teilnahme nicht verpflichtend. In der Rohrbacher GemSch dagegen schon, da es ein Angebot der Gebundenen Ganztagsschule ist. Dieses Projekt wurde im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts der Ganztagsklassen im vergangenen Sommer angestoßen und wird einmal wöchentlich als Doppelstunde am Nachmittag angeboten. In Absprache mit den Betreuern sollte Schulleiterin Susanne Fritz 20 an der Mitarbeit interessierte Schüler auswählen. Man hatte die Rechnung ohne die Zehn- bis 15-Jährigen gemacht, von denen sich fast 30 für das Feuerwehrthema erwärmen konnten. Da man den potenziellen Feuerwehrnachwuchs nicht vor den Kopf stoßen oder das Los entscheiden lassen wollte, dürfen erstmal alle Interessenten die Gruppe besuchen. Dabei geht es nicht nur ums Feuer löschen, mit der Drehleiter fahren, Leben retten, das Tragen einer Uniform, das Bedienen der Wasserspritze, Action oder den Erste-Hilfe-Kurs, wie die Mädels und Jungen ihre Wünsche an das Projekt formulierten, es geht auch um Teamgeist und Kameradschaft. "Wir haben festgestellt, dass Kinder, die bereits in der Feuerwehr oder anderen zivilen Organisationen aktiv sind, ein gutes Sozialverhalten zeigen und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen", sagte die Schulleiterin bei der Auftaktveranstaltung. Sie freue sich, dass das Projekt einen guten Einfluss auf das Geschehen in der Schule habe und damit auch auf deren Profil.

Joachim Milz, der Jugendfeuerwehrbeauftragte der Stadt, stellte sich vor und eins klar: "Wir sagen bei der Feuerwehr alle Du. Ich bin der Joachim." Er brachte auch gleich das Programm für die nächsten Wochen mit, das bis zu 15 ehrenamtliche Helfer der Feuerwehr gestalten. Darauf stehen unter anderem Materialkunde, das Kennenlernen der Geräte und Fahrzeuge, Wissensvermittlung über Feuerursachen und Löschmittel, Besichtigung der Feuerwehr, Funkübungen, aber auch der Altweiberfasching. Schließlich soll auch der Spaß nicht zu kurz kommen.

Kreisbeigeordneter Hans-Jürgen Domberg freute sich über das Engagement der Schule. "Unser Ziel ist es, mittelfristig an mindestens einer Schule in jeder Kommune des Kreises eine solche Projektgruppe zu etablieren, um eine Vernetzung der Feuerwehr mit den jungen Menschen über das gesamte Kreisgebiet zu erreichen. Wir sehen darin einen wichtigen Beitrag für die Nachwuchsförderung", so der Vertreter des Landrates. Er lobte den ambitionierten Stundenplan, der schon sehr ins Detail gehe. "Es wäre schön, wenn der Funke zündet (...) und der Enthusiasmus anhält", wünschte er sich. Gezündet hat die Idee auf jeden Fall beim betreuenden Lehrer Georg Ames und Neuntklässlerin Sarah Laval, beide Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, die das Projekt aus den schuleigenen Reihen heraus unterstützen. "Ein tolles Projekt", fand auch Oberbürgermeister Hans Wagner, "ihr werdet merken, dass sich jeder auf den anderen verlassen muss. Ich bin sicher, dass ihr dabei bleibt, wenn ihr erstmal Feuer gefangen habt." Er sei froh, dass die aktiven Kameraden nun auch in die Schulen gehen, sagte der Ortsvorsteher. "Da fühlen sich die Bürger sicher, wenn sie wissen, dass da junge Menschen sind, die helfen können", so Roland Weber. Der Jugendfeuerwehrbeauftragte Milz war erstaunt, in welch kurzer Zeit das Projekt stand und wie viele sich dafür begeisterten: "Ich erlebe hier gerade einen Riesenglücksfall."

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