Zwei St. Ingberter Firmen insolvent

St Ingbert/Rohrbach · Zwei Firmen, ein Schicksal: Die Rohrbacher Firma MBZ und das St. Ingberter Autohaus Scheurer und Bender mussten Insolvenz anmelden. Bei beiden Firmen waren die Umsätze rückläufig. Den Mitarbeitern der Firma MBZ wurde bereits gekündigt, den Mitarbeitern von Scheurer und Bender steht das noch bevor.

 Die Firma MBZ in Rohrbach wird Ende des Monats stillgelegt. Fotos: Jörg Jacobi

Die Firma MBZ in Rohrbach wird Ende des Monats stillgelegt. Fotos: Jörg Jacobi

 Auch die Firma Scheurer und Bender in St. Ingbert wird voraussichtlich Ende des Monats stillgelegt.

Auch die Firma Scheurer und Bender in St. Ingbert wird voraussichtlich Ende des Monats stillgelegt.

Die Firma MBZ GmbH in der Hans-Wilhelmi-Straße 8 in Rohrbach wird zum morgigen 31. Januar stillgelegt. Das teilte der Insolvenzverwalter, der Saarbrücker Fachanwalt für Insolvenzrecht, Günter Staab, am Dienstag auf Anfrage unserer Zeitung mit. Leser-Reporter Josef Borner, hat uns darauf hingewiesen, dass die Firma MBZ, eine Gesellschaft für mechanische Verarbeitung, bereits vor Weihnachten Insolvenz, am 10. Dezember vergangenen Jahres, anmelden musste. Alle 43 Mitarbeiter müssen nun entlassen werden. Keine leichte Aufgabe für Insolvenzverwalter Staab. Am Montag musste er die Mitarbeiter darüber informieren, dass kein Unternehmen gefunden worden sei, das den Betrieb übernimmt. "Wir haben mit sechs Interessenten verhandelt, es hat sich jedoch kein Unternehmen gefunden, das den Betrieb letztlich übernimmt", informiert Staab. Staab teilt mit, dass die Firma MBZ auf einen monatlichen Umsatz von 100 000 Euro eingebrochen sei. Staab: "Man hätte 250 000 Euro Umsatz monatlich gebraucht, um die Kosten zu decken." Leider hätten auch die Kunden der Firma MBZ über einbrechende Zahlen geklagt, weswegen letztlich weniger Aufträge kamen.

Bereits über Jahre habe das Unternehmen, das sowohl Vor- als auch Fertigbearbeitung von Guss- und Stahlkonstruktionen sowie den Zusammenbau von bearbeiteten Bauteilen zu einbaufertigen Komponenten anbietet, "Verluste eingefahren". Die Gesellschafter hätten diese Verluste über Darlehen aufgefangen. Staab berichtet, dass die beiden Gesellschafter Rolf Wilhelmi und Dieter Lord über zwei Millionen Euro auf diese Weise in die Firma gesteckt habe. "Rolf Wilhelmi und Dieter Lord haben hier wirklich viel gemacht. Allerdings hat es sich finanziell letztlich nicht mehr gerechnet, da das Unternehmen ja weiter Verlust gemacht hat", so Staab weiter.

Jetzt wurde also allen Mitarbeitern gekündigt. Lediglich ein kleiner Teil nimmt im Februar noch Restarbeiten vor. Auch das BMW-Autohaus Scheurer und Bender in St. Ingbert in der Schlackenbergstraße 1 musste einen Antrag auf Insolvenz stellen - und zwar am 29. November vergangenen Jahres. Das teilt der Insolvenzverwalter, der Fachanwalt für Insolvenzrecht, Michael J.W. Blank, gestern auf Anfrage unserer Zeitung mit.

26 Mitarbeiter arbeiten in dem Unternehmen und sind von dieser Insolvenz betroffen. Am morgigen Freitag haben sie voraussichtlich ihren letzten Arbeitstag. Voraussichtlich deswegen, da Rechtsanwalt Blank ein Gutachten ans Insolvenzgericht geschrieben und vorgeschlagen hat, das Insolvenzverfahren am 1. Februar zu eröffnen. "Wir müssen die Entscheidung des Gerichts abwarten", so Blank. Im Vorfeld habe er geprüft, ob eine Auffanglösung möglich sei. "Leider haben bis jetzt alle Interessenten abgesagt", erklärt der Insolvenzverwalter. Das bedeutet, dass Blank die Aufgabe hat, den Mitarbeitern fristgerecht im Februar zu kündigen. "Das heißt konkret, dass voraussichtlich bis auf ein bis zwei Mitarbeiter, die mit Aufräumarbeiten beschäftigt sind, alle anderen zum 1. Februar freigestellt werden." Der Anwalt bedauert die Schließung, da es sich um ein alteingesessenes Unternehmen handelt. Leider habe es Umsatzeinbrüche bei gleichbleibenden Kosten gegeben.

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