Zwei Meister halten die Brunnen im St. Ingberter Wald in Schuss

St. Ingbert. Gleichmäßig plätschert das Wasser, die Sonne kämpft sich durch die Baumkronen und wirft ein schwaches Licht auf den Schlossbrunnen am Stiefeler Berg. Hier lässt es sich bei der derzeitigen Hitze gut aushalten

 Fast wie früher: Edgar Meister rührt Beton für das Überlaufbecken an. Foto: Oliver Bergmann

Fast wie früher: Edgar Meister rührt Beton für das Überlaufbecken an. Foto: Oliver Bergmann

St. Ingbert. Gleichmäßig plätschert das Wasser, die Sonne kämpft sich durch die Baumkronen und wirft ein schwaches Licht auf den Schlossbrunnen am Stiefeler Berg. Hier lässt es sich bei der derzeitigen Hitze gut aushalten.Dass der Brunnen, den der Sengscheider Vogelverein vor 32 Jahren angelegt hat, immer noch funktioniert, verdanken Spaziergänger, Erholungssuchende, der Saarforst-Landesbetrieb und verschiedene Tiere einem Pensionär aus Oberwürzbach: Edgar Meister. Dem früheren Maurer, der vor wenigen Tagen seinen 75. Geburtstag feierte, sind die Waldbrunnen inzwischen richtig ans Herz gewachsen - so sehr, dass er sie ehrenamtlich und ohne Gegenleistung in Schuss hält. Und das wiederum hält Edgar Meister auf Trab. "Nehmen wir den Försterbrunnen bei Reichenbrunn - den muss ich bei anhaltendem Regenwetter alle sechs Wochen reinigen." Doch Edgar Meister pflegt sie nicht nur, er baut sie zum Teil auch selbst. Zu den Meister-Werken gehören neben dem Försterbrunnen, der Saulaer am Rothzollig-Pfad in Oberwürzbach und in dessen Nachbarschaft der Fischerbrunnen im Laichweiher Tal und der Biosphärenbrunnen im Wiesental, oberhalb des Oberwürzbacher Sportplatzes. "Aus dem könnte man sogar trinken", sagt Meister. Egal was ansteht, gemeinsam mit seinem Bruder Wolfgang bekommt er alles hin. Sein jüngster Verdienst: Zwei Betonplatten aus eigenem Guss für den Schlossbrunnen. Sie decken das Überlaufbecken vor der linken Brunnenmauer ab. Die Materialkosten trägt er selbst, Arbeitskosten fallen nicht an. "Was Edgar Meister und sein Bruder Wolfgang schon für uns getan haben, wie viel Zeit und Geld sie schon in die Brunnen investiert haben, kann man gar nicht beziffern", staunt Michael Weber, Leiter des Saarforst-Reviers St. Ingbert-Süd. Und dann probiert er es doch: "Die zwei Betonplatten hätten uns bestimmt 1000 Euro gekostet."

Wenn Weber Edgar Meister seinen Dank ausspricht, denkt er unweigerlich auch an seinen Vorgänger Martin Eberle. Der kam in den 90er Jahren auf Meister zu und bat um Hilfe - die ist inzwischen zu einem Selbstläufer geworden. Einen besonderen Grund hat Meisters Brunnenpflege nicht. Er tut dies einfach gern. Das wurde dem Oberwürzbacher wohl heimlich in die Wiege gelegt. Alois Ohsiek vom örtlichen Heimatverein verweist auch 30 Lauf- und Waschbrunnen, die es in dem St. Ingberter Stadtteil einst gegeben habe. obe

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort